Filmreihe: Peter Sellers im Kino Lichtblick


Filmszene: "Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben"

Vor 30 Jahren verstarb der Schauspieler und Komiker Peter Sellers im Alter von nur 55 Jahren. Trotz seines frühen Todes hinterließ er ein umfangreiches Lebenswerk – auch jenseits von Inspector Clouseau. Sellers spielte in über 70 Spielfilmen und TV-Produktionen mit und war zweimal für den Oscar nominiert. Ihm zu Ehren zeigt das Lichtblick-Kino ab dem 25. September eine kleine Filmreihe mit einigen seiner besten Filme.

Sellers galt als schwierige Persönlichkeit, dessen Manierismen oft mit Schauspielerkollegen und Regisseuren kollidierten. Seine angespannte Beziehung zu dem Regisseur Blake Edwards, mit dem er die Pink Panther-Reihe schuf, ist fast schon legendär. Die beiden pflegten oft während der Dreharbeiten nicht mal mehr miteinander zu sprechen. Sellers Persönlichkeit war schwierig und gleichwohl anspruchsvoll, er litt bis zu seinem Tod 1980 unter Depressionen, die er durch Drogenkonsum und Konsultationen bei einem Astrologen zu lindern versuchte. Sellers lebte die Kontraste. Sein Ausdruck als Schauspieler war geradezu verschwenderisch, in Stanley Kubricks Satire „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ (1964) spielte er gleich drei Charaktere. Über seinen Lebenstil, oft von Obsession getragen, äußerte sich der Schauspieler dagegen nur selten. Legendär ist sein Auftritt 1974 in der englischen Fernsehsendung „Parkinson„, an der er nur unter der Bedingung teilnahm, dass er als fiktive Person auftreten durfte. Sellers erschien in einer Gestapo-Uniform als Franz Liebkind, einer Figur aus der Mel Brooks Komödie „The Producers“. (siehe unten)

Die Filme in der Übersicht:

Was gibt’s Neues, Pussy?“ (Fr, USA 1965, 104 Minuten, Regie: Clive Donner)
Der notorische Weiberheld Michael James möchte um jeden Preis seiner neuen Flamme Carole treu bleiben. Als Redakteur  einer Modezeitschrift kommt er täglich mit schönen Frauen in Berührung und kann diesen Versuchungen nur schwer widerstehen. Hilfe sucht er bei dem Psychiater  Fritz Fassbender, der sich aber als ungeeignet erweist, da er selbst eine seiner Patientinnen verführen möchte, die wiederum in Michael verliebt ist. Zudem möchte Michaels Geliebte seine Ehetauglichkeit prüfen, indem sie plant, ihn durch ein Verhältnis mit dessen bestem Freund, dem zerstreuten Professor Shakapopulis, eifersüchtig zu machen.
Als alle Beteiligten ein Wochenende im romantischen Hotel Chateau Chantelle verbringen, kommt es zu turbulenten Verwicklungen, an dessen Ende Michael und Carole zusammenfinden und sich schließlich das Ja-Wort geben.

Ladykillers“ (GB 1955, 91 min, R.: Alexander Mackendrick)
Fünf als Streicherquintett getarnte Gangster streiten sich, wer von ihnen ihre Vermieterin, eine alte vertrauensselige Dame, umbringen muß. Kriminallustspiel der besten britischen Art, mit makabrem Witz, geist- und einfallsreich inszeniert und brillant gespielt: ein Meilenstein des britischen Unterhaltungsfilms.

Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben“ (OmU) (GB 1964, 102 min, R.: Stanley Kubrick)
Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges schnappt auf einem amerikanischen Atomwaffenstützpunkt der amtierende Kommandant über und entsendet auf eigene Faust eine Bomberstaffel, die dem Erzfeind Rußland endgültig den Garaus machen soll. Zwar lassen der Präsident und seine militärischen Berater nichts unversucht, der bevorstehenden Katastrophe Einhalt zu gebieten, doch ein Bomber kommt durch und löst den sowjetischen Gegenschlag aus.

Jagt den Fuchs“ (It/GB/USA 1965, 103 min, Regie: Vittorio De Sica)
Peter Sellers spielt in dieser turbulenten Komödie einen weltberühmten Delinquenten und Ausbrecherkönig, der in Italien aus dem Knast ausbricht und mit einer Gangsterbande eine Ladung geraubter Goldbarren von Ägypten nach Europa schaffen will. De Sicas Film ist eine scharfsinnige Satire auf die Filmbranche, die eine wunderbare Kreuzung italienischer und angelsächsischer Komödienklischees enthält. Das Drehbuch schrieb Neil Simon mit Hilfe seines Freundes Cesare Zavattini, dem großen Regisseur des italienischen Neorealismus.

Der Partyschreck“ (OmU) (USA 1968, 99 min, Regie: Blake Edwards)
Der Gelegenheitskomiker Peter Sellers spielt in dieser herausragenden Komödie einen tollpatschigen indischen Filmstatisten, der auf dem Set und bei einer Filmparty seines Produzenten großes Unheil anrichtet. Turbulenter Filmspaß mit humorvollen Seitenhieben gegen die eigene Branche des Filmgeschäfts und gleichzeitig ein Gedenken an die großen Vorbilder Sellers’: Laurel und Hardy, Harold Lloyd und Jacques Tati.

Alle Termine unter: www.lichtblick-kino.org