Die unglaubliche künstlerische Vielfalt eines unscheinbaren Landes


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Ab Montag, den 18. Oktober, bereichert mit Luxemburg ist Film ein neues Filmfestival die Berliner Festival-Szene. Wenige Tage vor Beginn konnten wir uns mit Thomas Küchenberg, einem der Organisatoren, über die vitale Filmszene des Zwergenstaats unterhalten.

Herr Küchenberg, beim Gedanken an Luxemburg kommt einem nicht zwangsläufig die Filmhistorie in den Sinn. Wo genau liegt der Themenschwerpunkt von Luxemburg ist Film?
Thomas Küchenberg:
Es wird nicht einen einzigen Schwerpunkt geben, sondern vielmehr verschiedene Themenabende, die die ganze Spanbreite des Luxemburger Films umfassen sollen. So wird zum Beispiel am Eröffnungsabend mit Ferkel und House of Boys der Gay-Film im Mittelpunkt stehen, am zweiten Tag stellt sich eine Reihe von Luxemburger Produzenten vor, der Mittwoch wird sich dem jungen Film widmen, der vierte Tag steht im Zeichen des Dokumentarfilms, und abschließend wird am Freitag die Verarbeitung von historischen Materialien thematisiert.

Was ist das Besondere am Luxemburg ist Film?
Küchenberg:
Hier wird vor allem eine Filmlandschaft vorgestellt, die selbst leidenschaftlichen Kinogängern und Filmliebhabern weitgehend unbekannt sein dürfte. Hier soll gezeigt werden, dass Luxemburg eine Vielzahl an spannenden und hochwertigen Filmen hervorbringt, die sich durchaus auf der internationalen Bühne behaupten können, und die zu entdecken sich auf alle Fälle lohnt.

Unter welchen Aspekten entstand das nun fertige Festival-Programm?
Küchenberg:
Weitab der gängigen Clichés vom Steuerparadies und „Land des günstigen Tankens“ möchte sich Luxemburg als zwar kleines aber überaus lebendiges und produktives Filmland dem Berliner Publikum vorstellen. Daher liegt das Hauptanliegen darin, die Zuschauer während einer Woche auf Luxemburger Filme, Produzenten, Schauspieler und Filmschaffende im Allgemeinen aufmerksam zu machen, und damit auch Luxemburg an sich unter einem anderen Licht zu zeigen. Damit soll nicht zuletzt auch die unglaubliche künstlerische Vielfalt unterstrichen werden, die ein so eher unscheinbares aber innovatives Land wie Luxemburg aufzuweisen hat.

Auf welche Filme sollten die Zuschauer besonders achten?
Küchenberg:
Durch die große Vielfalt an gezeigten Filmen ist hier mit Sicherheit für jeden Geschmack was dabei.

Erwartet ihr Regisseure oder Hauptdarsteller?
Küchenberg:
Ja, eine ganze Menge! Mit dabei sind unter anderen Désirée Nosbusch, Bady Minck, Jeff Desom, Jean-Claude Schlim und viele andere.

Ihr bespielt viele verschiedene Kinos in der Stadt. Hat das einen besonderen Grund?
Küchenberg:
In Luxemburg ist man es gewöhnt, im Verbund zu arbeiten, und sich für ein so großes  Projekt wie Luxemburg ist Film zusammen zu schließen. Da wir nun einem möglichst breiten und durchmischten Publikum die Möglichkeit geben wollen, in die spannende Welt des Luxemburger Films einzutauchen, müssen wir in vielen Ecken Berlins präsent sein. Hier scheint uns die Zusammenarbeit mit dem Kino International, der Kurbel, dem Eiszeit Kino und dem Zeughauskino perfekt, da jedes einzelne auch eine gewisse Facette von Berlin widerspiegelt, die gut zu dem jeweiligen Themenschwerpunkt der verschiedenen Abende passt.

Was passiert im Rahmenprogramm?
Küchenberg:
Die Eröffnungsgala am 18. Oktober wird mit einem Empfang und einer Party abgerundet. Über die anderen Tage werden zahlreiche Produzententreffen stattfinden, die einen intensiven Austausch über und um den Luxemburger Film ermöglichen sollen.

Die Fragen stellte Denis Demmerle