Internationale Filmwochen an der FU: Kino im Hörsaal


Filmszene: "Evdalê Zeynikê"

Filmszene: "Evdalê Zeynikê"

Die Hörsäle der Freien Universität Berlin werden zum Kinosaal: Bereits zum fünften Mal, in diesem Jahr vom 29. November bis zum 10. Dezember, finden die Internationalen Filmwochen an der Freien Universität Berlin statt. Gezeigt werden Filme, in dieser Ausabe 14 internationale Produktionen, die in ihrer jeweils spezifischen Form Weltoffenheit, Verschiedenheit und Toleranz thematisieren. Unter dem Motto „Cross-roads, Cross-borders, Cross minds“ wird unter anderem „Evdalê Zeynikê„, der Eröffnungsfilm, als Deutschlandpremiere gezeigt. Regisseur Bülent Gündüz begibt sich auf die Spuren der mündlichen Literatur und versucht das lyrische und tragische Leben des kurdischen Barden Evdalê Zeynikê nachzuzeichnen.

Evdalê Zeynikê wird von seiner Mutter in Armut großgezogen. Ein Traum, den er im Alter von dreißig Jahren hat, verändert sein Leben völlig. Evdalê beginnt seit dem Traum in den steinigen und weiten Bergebenen zu singen und wird damit zur Legende. Er adoptiert ein zurückgelassenes Kind, das er Temo nennt. Als sein Sohn acht Jahre alt ist, verliert Evdalê das Augenlicht und zieht sich vom Alltag zurück. Doch eines Tages findet er einen Kranich mit gebrochenem Flügel und freundet sich mit ihm an. Mit Unterstützung seines Sohnes und des Kranichs beginnt er die schönsten Lieder zu singen und versucht ,seine Tragödie und die Liebe in Gesang auszudrücken.

Kenneth Bi legt mit „Die Reise des chinesischen Trommlers“ein opulentes Drama voll bildgewaltiger Landschaftsaufnahmen und mitreißender Rhythmik vor. Mit dem in China als Newcomer gefeiertem Jaycee Chan in der Hauptrolle inszenierte er eine epische Reise in das Herz eines Rebellen und die Seele einer Stadt. Sid, der überhebliche Drummer einer Rockband, findet sich nach einer Liebesnacht mit der Freundin eines Triadenbosses auf dessen Abschussliste wieder. Um ihn zu beschützen, schickt ihn sein Vater, selbst ein einflussreiches Triaden-Mitglied, in die Berge von Taiwan. Dort trifft Sid auf eine Gruppe von Zen-Trommlern. Fasziniert von ihrer Kunst, muss sich der Rebell anpassen, um von den Trommlern akzeptiert zu werden.

Filmszene: "Fucking Different Tel Aviv"

Filmszene: "Fucking Different Tel Aviv"

Der Dokumentar- und Experimentalfilm „Fucking Different Tevl Aiv„, Teil der „fucking-different„-Kurzfilmanthologie, begleitet 16 schwule und lesbische Filmemacher aus Tel Aviv. Sex, Alltag, Politik und Bedrohung – die Filmemacher berichten vom aufregenden Leben und Lieben in dieser Stadt. Geistreich, schlau und ausgesprochen sexy, bietet der Kompilationsfilm außergewöhnliche Eindrücke von der weiblichen und männlichen Sexualität und Erotik.

Neukölln Unlimited„, ein weiterer Dokumentarfilm, begleitet die Geschwister Hassan (18), Lial (19) und Maradona (14), samt und sonders talentierte Musiker und Tänzer, die seit frühester Kindheit im Berliner Bezirk Neukölln Leben. Mit HipHop und Breakdance sind sie aufgewachsen, das ist ihre Sprache, das ist ihre Leidenschaft. Ihre Familie stammt aus dem Libanon und ist seit 16 Jahren permanent von der Abschiebung bedroht. Daher entwickeln Lial und Hassan den Plan, mit ihrer Kunst den Lebensunterhalt der Familie zu sichern, damit diese legal im Land bleiben darf.

Internationale Filmwochen an der FU 29. November bis 10. Dezember, Silberlaube (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin), Programm unter: http://fu-filmwochen.de