Festivalbericht: Festival des deutschen Films


Festival des deutschen Films 2011, Foto: Norbert Bach

Festival des deutschen Films 2011, Foto: Norbert Bach

Bekannt aus Film und Fernsehen

Ab und an verlassen wir die Grenzen des heimischen Berlins und schauen uns für euch auf anderen, besonderen Festivals um. Diese Tage führte unser Weg nach Ludwigshafen, wo sich das Festival des deutschen Films (FddF) mit seiner siebten Ausgabe weiter etabliert. Festivalleiter Dr. Michael Kötz wähnte sich schon am Eröffnungsabend angekommen in einem Kreis „von sieben wichtigen Filmfestivals in Deutschland“ – und gleich 39.000 Zuschauer inklusive zahlreicher ausverkaufter Vorführungen stützen seine These.

Die erfahrenen Ludwigshafener Macher um Dr. Kötz, die sich auch für das Internationale FilmFestival Mannheim-Heidelberg verantwortlich zeichnen, verstehen, worauf es bei der Organisation eines solchen Events ankommt: Es gilt, einen besonderen Rahmen um den präsentierten Film im Zentrum herum zu erschaffen. Diesen Rahmen bildet im Fall des FddF die pittoresken Parkinsel, die mit ihrem Rheinstrand und ihren alten Bäumen einen extrem hohen Freizeitwert bietet – sogar bei Regen, wie so häufig in diesen Juni Tagen des Jahres 2011.

Für den Besuch der „Volkshochschule des Films„, wie Dr. Kötz sein Festival beschreibt, war alles gerichtet. Im Mittelpunkt der zehn Ludwigshafener Tage standen der Wettbewerb um den „Filmkunstpreis“ und die zweite Hauptreihe „Lichtblicke“, die Filme wie den grandiosen „The Green Wave“ oder „Unter Kontrolle„, den Film zum Atomausstieg, noch einmal auf die Kinoleinwand bringt. Filme, die dem Festival wichtig sind, aber nur zwischen 3.000 und 50.000 Zuschauer an die Kinokassen lockten. Diese flankieren Nebenreihen mit einem Kinderprogramm und leichtem deutschen Sommer-Erfolgskino der Vergangenheit.

Filmszene: "Schlafkrankheit"

Filmszene: "Schlafkrankheit"

Das FddF, das seinen Platz im nationalen Festivalkalender kurz vorm Filmfest München einnimmt, greift auf viele Werke zurück, die schon im Februar in Berlin auf der Berlinale ihre Premiere feierten. Wie zum Beispiel Andres Veiels RAF-Drama „Wer wenn nicht wir„, Nanouk LeopoldsBrownian Movement“ oder auch „Schlafkrankheit“ von Ulrich Köhler, dem die Jury am Abschlusstag den Filmkunstpreis 2011 als Jahrgangsbester bescherte, nach er im Februar schon mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet worden war. „Schlafkrankheit“ sei „Weltkino, wie es in Deutschland nur selten produziert wird„, heißt es unter anderem in der Begründung der Jury, in der die Schauspielerin Esther Zimmering, der Filmproduzent Frieder Schlaich und Christiane von Wahlert (Filmwirtschaft e.V.) um den besten der Wettbewerbsfilme stritten.

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