Localize 2011 in Potsdam


Localize 2010, Foto: Philipp Guenther

Localize 2010, Foto: Philipp Guenther

Localize – Das Heimatfestival geht in seine vierte Runde. Vom 22. bis 26. Juni präsentieren zahlreiche Künstler ihre Werke, Performances und Installationen im Stadtteil von Potsdam West. Unter dem Motto „In der Tat“ wollen die Festival-Organisatoren die Besucher dazu anregen, ein Gefühl für den Wandel des städtischen Gefüges zu entwickeln.

Von dem zentralem Festivalort, der Villa des Herrn von Holst, zieht sich ein Netz von Satelliten durch den Stadtraum, die diesen an- und abtasten, Grenzen umspielen und austesten. Pelzige Straßencollagen und illustratorische Experimente verschieben die Wahrnehmung auf alltäglichen Wegen. Orte werden fiktionalisiert und in Stadterkundungen untersucht, die Kassenhalle im ehemaligen Hans Otto Theater öffnet sich für die wirklich letzte Vorstellung und die Tore zum Stadtteil werden umtanzt. Workshops und eine Fahrradtour vermitteln andere Zugänge zum Potsdamer Westen

Einen Tag nach Sommeranfang, am 22. Juni, wird mit der Vernissage (18 Uhr) der Auftakt des fünftägigen Festivals gefeiert. Zentraler Ort ist in diesem Jahr die ehemalige Villa des Herrn von Holst in der Geschwister-Scholl-Straße 51. Direkt am Park Sanssouci gelegen, steht die Villa aus der Gründerzeit seit der Wendezeit leer. In den weitläufigen Altbauzimmern und den verwinkelten Kellerräumen ist für den Zeitraum des Festivals eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst beheimatet. Am 23. Juni folgt der traditionelle Kurzfilmwettbewerb im Filmmuseum Potsdam. Ab 18 Uhr können Zuschauer die aus den über 100 Einsendungen nominierten Filmwerke auf sich wirken lassen. Eine fünfköpfige Jury kürt im Anschluss drei Siegerfilme, während das Publikum selbst einen Sonderpreis verleiht.

Mehr denn je öffnet die vierte Ausgabe des Festivals Orte für Kunst und Kultur, die in dieser Form sonst nicht zugänglich sind. Am Freitag, den 24. Juni, von 16 bis 19 Uhr z.B. die ehemalige Bibliothek an der Ecke Sello- und Geschwister-Scholl-Straße. Performativ begleitet wird diese Wiedereröffnung durch die Oxymoron Dance Company, die erste Ausschnitte aus ihrem Stück „Die Heimsucher und der Kosmopolit“ aufführt. Am Samstag lädt die Potsdamer Fotografin Kathrin Ollroge zu Tanz und Kaffee in das Kleingartenlokal Krähenbusch. Und auch die Kassenhalle der ehemaligen Spielstätte des Hans-Otto-Theaters (Zimmerstraße 10) öffnet am Samstagnachmittag vorübergehend ihre Türen.

Filmszene: "Lost Town"

Filmszene: "Lost Town"

Den Abschluss des Festivals markiert am Sonntag, den 26. Juni die Vorführung von „Lost Town“ (Jörg Adolph, D 2009) um 20 Uhr im Filmmuseum Potsdam. Der Dokumentarfilm begleitet die Architekten Anne Niemann und Johannes Ingrisch auf dem beschwerlichen Weg der Realisierung ihres Architekturprojekts vor der Ostküste Englands. Beide wollen ein Wahrzeichen für die Region schaffen, das die Küstenerosion und die dahinter wirkenden Naturgewalten veranschaulicht und Touristenströme anlockt. Eine Skulptur aus gigantischen Edelstahl-Stelen, deren Silhouette eine vor vielen hundert Jahren versunkene Kirche nachbildet.

Localize – Das Heimatfestival, 22. bis 26. Juni 2011, Programm unter www.heimatfestival.de