Globale 11 im Kino Moviemento

Schattenseiten


In „The 4th Evolution“ beschäftigen sich dagegen acht Darsteller aus unterschiedlichen Kulturkreisen mit dem populären Thema erneuerbare Energiequellen. Regisseur Carl Fechner räumt dem Zuschauer 83 Minuten ein, um auf die Unterpunkte Solararchitektur, Energiespeicherung, Elektrifizierung der dritten Welt und natürlich Energieproduktion einzugehen. Es ist offen, wie weit sich der Schwerpunkt „Arbeitsbedingungen“ mit dem sogenannten homo oeconomicus auseinandersetzen wird, dessen Trachten und Sinnen alleinig darauf ausgerichtet ist, die eigenen Handlungen an Kosten-Nutzen-Kalkülen auszurichten. Alles menschliche Handeln stellt demnach eine Wahl zwischen mehr oder minder attraktiv empfundenen Alternativen dar, die alle ihren Preis haben, wenn auch nicht unbedingt ausdrückbar in Geld. So etwa die Entscheidung für oder gegen Kinder, für oder gegen Weiterbildung, für oder gegen gesunde Ernährung und so weiter und so fort.

Das heißt, die eine Sache zu tun oder zu haben, bedeutet, auf eine andere zu verzichten. Folglich bestehen die Kosten einer jeden Handlung in der besten Alternative, auf die man verzichtet, indem man sich für die andere Alternative entscheidet. Dieser Denkweise liegt die moralische Implikation zugrunde, dass den Handelnden ihre Entscheidungen als Eigenverantwortliche nach dem Motto „Selbst daran Schuld!“ zugeschrieben werden können. Wer krank wird, hat sich nicht genug um seine Gesundheit gesorgt; wer nach dem Studium keine Stelle findet, der hat dann wohl die falsche Studienwahl getroffen. Fest steht aber, dass die Globale, allein schon auf Grund des Eröffnungsfilmes ein Besuch wert ist.

Joris J.

Globale 11, 3. bis 9. November, www.globale-filmfestival.org

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