„Melancholia“ gewinnt den 24. Europäischen Filmpreis


"Melancholia"-Regisseur Lars von Trier 2011

"Melancholia"-Regisseur Lars von Trier 2011

Lars von Triers Drama „Melancholia“ hat den Europäischen Filmpreis 2011 gewonnen. Bei der Gala in Berlin am Samstagabend im Tempodrom wurde der Film des Dänen als bester Film ausgezeichnet. „Melancholia“ galt mit acht Nominierungen schon im Vorfeld der Gala als sicherer Gewinner. Lars von Trier inszeniert in seinem Film das Ende der Welt als intimes Drama zweier unterschiedliche Schwestern, die ein auf die Erde zurasender Planet zwingt, Bilanz zu ziehen.

Die britische Schauspielerin Tilda Swinton und Colin Firth wurden als beste Schauspieler geehrt. Firth bekam den Preis für „The King’s Speech„, Swinton für „We Need To Talk About Kevin„. Darin spielt sie eine Mutter, deren Sohn an einer Schule Amok gelaufen ist und zahlreiche Jugendliche getötet hat. Beide Preisträger waren nicht zur Verleihung angereist.

Der Drehbuch-Preis ging an die belgischen Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne für „Der Junge mit dem Fahrrad„. Für die beste Regie setzte sich die Oscar-Preisträgerin Susanne Bier („In einer besseren Welt„) durch. Wim Wenders gewann mit „Pina“ den Europäischen Filmpreis für die beste Dokumentation. Wenders ist Präsident der Europäischen Filmakademie, die die Gewinner kürt. Er sei aber ahnungslos wie alle anderen Nominierten, hatte er am Anfang des Abends versichert. Tom Tykwers Film „Drei“ ging in der Sparte bester Schnitt leer aus, dort gewann ebenfalls „The King’s Speech„.

Der Preis für den besten Kameramann ging an Manuel Alberto Claro für „Melancholia„. Jette Lehmann gewann ebenfalls für „Melancholia“ den Preis für das beste Produktionsdesign. Europäischer Animationsfilm wurde „Chico & Rita“ von Tono Errando, Javier Mariscal und Fernando Trueba. Bester Kurzfilm wurde Terry Gilliams „The Whole Family„. Als beste europäische Koproduzentin wurde Mariela Besuievsky ausgezeichnet. Ein spontaner Sonderpreis ging an den französischen Schauspieler Michel Piccoli, den Bruno Ganz und Volker Schlöndorff „aus Liebe“ überreichten.

Zwei Preisträger standen bereits im Vorfeld fest: Der britische Regisseur Stephen Frears („The Queen„) wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet, der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen („Adams Äpfel„) für seinen Beitrag zum Weltkino.