Erste Einblicke in die 25. transmediale

Schon mal vorschlafen – transmediale in ihrer 25. Ausgabe


QTzrk_loop, 2011 by jon.satrom

QTzrk_loop, 2011 by jon.satrom

Nach einem Jahr Erholungszeit warten ab dem 31. Januar wieder dicke Programmkataloge auf die Besucher der 25. transmediale. Unter der neuen künstlerischen Leitung von Kristoffer Gansing piept und pluckert es im Haus der Kulturen der Welt rund um das Thema „in/compatible“. Inkompatibilität beschreibt den Zustand, der entsteht, wenn Dinge nicht miteinander funktionieren – in der Technologie ein ständiges Phänomen. Sowohl Entwickler als auch Hacker arbeiten ständig daran, Systeme zu verbessern. Jedoch mit dem Unterschied, dass Hacker nicht immer eine funktionelle Motivation verfolgen, sondern Systeme auch unterbrechen, um dadurch Kritik zu äußern. Gerade in Krisenzeiten besitzen die damit erzeugten in/kompatiblen Spannungsmomente ein erneuerndes Potential. Diese Taktik wird auf der transmediale von technologischen auf politische, ästhetische und andere gesellschaftliche Systeme übertragen und im Hinblick auf die produktiven und destruktiven Seiten von Inkompatibilität hinterfragt. Im Geiste von Brüchen, Lücken und kreativen Hacks präsentiert das Festival für digitale Kunst und Kultur in seiner 25. Jubiläumsausgabe ein vielseitiges, internationales Programm aus Diskussionsrunden, Kunstwerken, Video-Screenings, Workshops, Performances und künstlerischen Interventionen – wie immer parallel zu und in Kooperation mit dem CTM – Festival for Adventurous Music and Related Arts.

Erwartungsgemäß kein einfacher Stoff, der in sechs Tagen mithilfe verschiedenster Präsentationsformen erfahrbar gemacht werden soll. So widmet sich das zweitägige Symposium „in/compatible: systems | publics | aesthetics“ anhand von interdisziplinären Panels der Produktionslogik des Inkompatiblen in der heutigen Netzwerkkultur. In Anlehnung daran zeigt die Ausstellung „Dark Drives: Uneasy Energies in Technological Times“ rund 35 künstlerische und alltagskulturelle Werke, die auf die dunkle Seite unseres technologisierten Lebens verweisen. Besonders interessant hier: Die Arbeit des Pop-Art-Künstlers JK Kellers. Mit seinem  Video „Realigning My Thoughts On Jasper Johns„, einer ‚Glitch‘ Version der Simpsons Episode „Mom and Pop Art“ (Season 10, Episode 19) samt Gastauftritt des Pop-Art-Künstlers Jasper Johns, ästhetisiert Keller Fehler in Bild und Ton, indem er beide Bereiche absichtlich durch eine standardisierte digitale Manipulation verzerrt. Seine Technik verwandelt das popindustrielle Massenprodukt in eine eigensinnig abstrakte Animation und erinnert damit an Wachs-Collagen.

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