SchöneAugenWeide im Moviemento


Filmszene: "Der Mieter"

Filmszene: "Der Mieter"

Was ist eine SchöneAugenWeide? Dazu muss man an das fünfte Kurzfilmfestival Oberschöneweide erinnern, das letztes Jahr im Oktober stattfand. Wie in jedem Jahr kamen an zwei Abenden die besten Filmeinreichungen des Festivals auf die Leinwand. Schon in den ersten Stunden des Festivals wurde jedem Zuschauer klar, dass sich die meisten Filme in den zwischenmenschlichen Bereichen abspielen, sei es in einem Drama oder einer Komödie. Das hielt den Zuschauer in Bann und sein jeweiliges Mitgefühl war im Saal spürbar, sei es wenn er sich freute, entsetzte oder einfach über geistreichen Humor lachen konnte. Ein Programm, das so ziemlich alle Facetten des menschlichen Seins zum Ausdruck brachte.

Aus den letztjährigen Festivalfilmen hat die Initiatorin Ulrike Jung nun noch einmal die besten Kurzfilme ausgewählt, um sie an einem der zentralsten Orten für besonderes Filmvergnügen, dem Moviemento, zu zeigen. Mit dabei ist der Gewinnerfilm des Festivals „Der Mieter“ von Dave Lojek, der mit klassischen Mittel des Horrorfilms die Geschichte von Julia erzählt, die kürzlich allein in eine Altbauwohnung gezogen ist. Ein sehr interessanter Film ist auch „Acedia“ von Erhan Dogan, der sich mit Gewalt in U-Bahnhöfen befasst und ein solches Ereignis aus der Perspektive des Beobachters erzählt. Die entscheidende Frage, wie würde der Mensch sich in einer solchen Situation verhalten, wird durch zwei Möglichkeiten beantwortet und stellt diese auch an den Zuschauer.

Thekenkante“ von Wittich und Vogel ist eine der lustigsten Komödien, die ohne Dialog bestens funktioniert. Milieu, Mann an der Bar, die männliche Wirtin, der ewige Gast beim Kartenspiel und die sexy Mieze, die mitten in der Nacht die Bar betritt – es gibt sie wirklich, die Nachtgestalten, die man in den Bars, die niemals schließen, trifft, deren Wirte auch Wirtinnen sein können. Dort sitzen nachts die Einsamsten und suchen, ihr Biert trinkend, ihrem großen Liebesglück zu begegnen. „Felix“ von Anselm Belser, einer der kürzesten Filmbeiträge, wird am 25. Februar das Programm „SchöneAugenWeide“ eröffnen. Sein Film beruht auf einer wahren Begebenheit und ist im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe mit seinem kleinen Hauptdarsteller, der in seinem kindlichen Aktionismus kaum zu halten ist, gedreht. Sein spielerischer Eifer führt zu einer Reaktion, mit der er selbst nicht gerechnet hätte.

SchöneAugenWeide, 25. Februar, 20 Uhr, Kino Moviemento, Eintritt 7/6 Euro, www.kff-osw.de