Für den Aufstand in Syrien


Filmszene: "Step by Step"

Filmszene: "Step by Step"

Im März sollte das 5. Dokumentarfilmfestival DOX BOX in den Städten Damaskus, Aleppo, Homs und Tartous stattfinden. Doch angesichts der politischen Lage und des anhaltenden Blutvergießens in Syrien ist das derzeit für die Festivalmacher unvorstellbar. Stattdessen rufen sie jetzt zu einem globalen Tag der Solidarität mit dem syrischen Volk auf. Weltweit wird am 15. März – dem Jahrestag des ersten syrischen Aufstands gegen das Assad-Regime – eine Auswahl der wichtigsten syrischen Dokumentarfilme gezeigt. In Berlin beteiligt sich an dieser Aktion das Arab Filmfestival – ALFILM.

DOX BOX ist das wichtigste Dokumentarfilmfestival in der arabischen Welt und erreichte letztes Jahr fast 30.000 Zuschauer. Mit der Beteiligung am Solidaritätsbekenntnis wollen die Festivalmacher ihre Unterstützung für die Menschen in Syrien ausdrücken und ein Zeichen setzen gegen Gewalt und Unterdrückung. Neben dem arabischen Filmfestival Berlin werden rund ein Dutzend weitere Festivals aus der ganzen Welt am 15. März syrische Filme vorführen.

Im Kino Babylon Mitte werden am 15. März ab 19.30 Uhr vier Dokumentarfilme zu sehen sein. Darunter auch Oussama Mohammeds 1978 entstandener Film „Step by Step„. Mohammeds Abschlussfilm an der Moskauer Filmschule zeigt exemplarisch seinen künstlerischen Stil und die Beschäftigung mit den Mechanismen von Gewalt und Autorität. Mit ihrem einfühlsamen Porträt der engen Beziehung zwischen einer Frau, die zerissen ist zwischen der Fürsorge für ihren behinderten Bruder und dem Wunsch, mit ihrer Familie auszuwandern, zeichnet Regisseurin Reem Ali dagegen in „Zabad“ ein subtiles Dilemma von Freiheit und Selbstbestimmung in der syrischen Gesellschaft. Der Film ist bis heute in Syrien verboten.

Mit „Tournesols – Al-Rastan“ (Regie: anonym, 2012) ist es syrischen Filmemachern gelungen, unter den aktuellen Umständen in der Stadt Al-Rastan einen Dokumentarfilm zu drehen. In dem in der Provinz Homs gelegenen Ort kam es bereits sehr früh zu Protesten, die von der Armee brutal niedergeschlagen wurden. Bewohner und Soldaten legen in dem 25 Minuten andauernden Dokumentarfilm ein für den Zuschauer zutiefst bewegendes wie verstörendes Zeugnis der Ereignisse ab.