Erste Einblicke in das Fantasy Filmfest 2012

Monster, Mörder & Aliens


Teen und Bierdermann auf Rachefeldzug: "God Bless America"

Teen und Bierdermann auf Rachefeldzug: "God Bless America"

Der Sommer steht vor der Tür – Zeit, sich mit Freunden im Biergarten zu entspannen, zu Festivals zu fahren und vor allem ein bisschen Bräune zu tanken. Doch auch für eher tageslichtscheue Menschen hält der Sommer etwas Besonderes bereit, weshalb alle Freaks, Nerds und Geeks mal eben ihre „Game of Thrones„-DVD anhalten oder ihr Dungeons & Dragons-Match unterbrechen sollten: Vom 21. bis 29. August zelebriert das Fantasy Filmfest seinen Auftakt in Berlin, bevor weitere Städte  wie Hamburg, München, Frankfurt oder Köln darauffolgend in selbigen Festivalgenuss kommen. Ein erster Blick auf das Programm macht jetzt schon deutlich, dass vor allem Horror- und Thrillerfans auf ihre Kosten kommen werden: Blutig wird es mit der Geschichte „Chained“ von einem taxifahrenden Serienmörder (Vincent D’Onofrio), der einen kleinen Jungen zu seinem Nachfolger ausbildet, erdacht und ins Szene gesetzt von Jennifer Chambers Lynch, die hier wohl an das gefeierte wie auch kryptisch-psychotische Werk von Papa David Lynch anknüpfen möchte.

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Wer bei dem Satz „Hallo Sidney“ schon das Adrenalin durch seinen Körper rauschen spürt, sollte sich eine Karte für „Detention“ (Joseph Kahn) sichern, wenn ein „Scream„-begeisterter Killer sich durch die Abschlussklasse einer High School metzelt. Klingt ein wenig aufgewärmt, aber eine unvorhergesehene Alieninvasion wird diesem klassischen Plot bestimmt zu neuem Glanz verhelfen. Falls dann noch Unsicherheiten bestehen, wie man eine Schlacht gegen schleimige Aliens und Monster gewinnen kann, hält der Beitrag „Grabbers“ (Jon Wright) die passende feucht-fröhliche Antwort bereit: Als die Bewohner eines irischen Fischerdorfs sich gegen menschenfressende Seeungeheuer zur Wehr setzen müssen, bewährt sich Alkohol hier als das die beste Medizin und Verteidigungsstrategie.

Wer keine Lust auf Monster oder besoffene Iren hat und lieber ein paar Stars auf der Leinwand brillieren sehen will, kann mit „Cleanskin“ (Hadi Hajaig) den Schauspieler Sean Bean aka Boromir aus der „Herr der Ringe„-Trilogie bewundern, der hier mal ohne Kampfschwert und Lederweste einen Geheimagenten mimt. Schwarzhumorig dagegen Bobcat Goldthwaits Satire „God Bless America„, der im letzten Jahr seine Premiere beim Toronto Filmfestival feierte. Goldthwait schickt seinen vom Leben entmutigten und moralinsauren Protagonisten Frank (Joel Murray) auf einen Rachefeldzug gegen das siechenden US-Gesellschaftsmodell. Kurz: Er greift sich seine Waffe, um Selbstjustiz an unhöflichen Kinobesuchern, radikale Christen und gehässigen TV-Moderatoren zu üben. Und wird dabei tatkräftig von einem Teenie unterstützt. Futuristisch bis magisch wird es dagegen mit Daniels Brühls Rolle als hochbegabter Technikfreak, der in „Eva“ (Kike Maillo) einem Roboter das Leben einhauchen soll. Das alles sollten genug Gründe sein, um sein Lieblingssofa zu verlassen und ab dem 21. August das Cinemaxx und Cinestar am Potsdamer Platz aufzusuchen. Es sei denn, man heißt Sheldon Cooper.

Alina Impe