Von Nadelöhren und Fürzen

Der von Katja Eichinger gestiftete „No Fear Award“ findet seinen Besitzer in Steffen Hofbauers „Wir sind wieder wer!„, welcher nach Jurybegründung hoffentlich bald als Super-Serie im TV zu sehen sein wird. Gut, dass „Das kleine Fernsehspiel“ wenige Minuten zuvor noch mit dem Ehrenpreis  gewürdigt wurde, den die gesamte Redaktion auf der Bühne empfing. Gut auch für den im Publikum sitzenden Nachwuchs, der sich schon mal die Gesichter einprägen kann und auf der anschließenden Feierlichkeit das jeweilige Objekt der Begierde sofort zu erspähen vermag. Kurz vor der Hauptvergabe „Abendfüllender Spielfilm“ wird noch schnell der beste Werbefilm („Sky Nordpol„, Stephan Strube) prämiert, dessen Verleihung, natürlich gerahmt vom schönsten Buddy-Talk Schweighöfer/Winterscheidt, gleichzeitig das Catering-Signal zum Aufbau der Behälter, gefüllt mit Currywürsten, ist. Wenig überraschend: „Staub auf unseren Herzen“ von Hanna Doose gewinnt den Hauptpreis des Abends, gleichzeitig einer der letzten Filme mit der erst kürzlich verstorbenen Susanne Lothar. Die Worthülsen dieser Augustnacht – „Unschuld und Professionalität“, „Erfolgsgeheimnis Neugierde“ und der „Esprit der Jugend“ – werden mit jedem Wurstbissen leiser. Und auch Joko ist plötzlich verschwunden.

Carolin Weidner