POOL im Dock 11

Tanz und Film


Filmszene von Barbara Dietl

Filmszene von Barbara Dietl

„Im Zirkus lächeln die Leute beim Sterben. Ich werde nicht lächeln. Ich werde nur im Film sterben. Wenn ich dann gestorben bin, geht das Licht aus, und ich werde wieder lebendig. Ich werde nie ganz sterben! Ich werde es im Leben länger als hundert Jahre aushalten.“ Kirsten Burger und Laura Vogel verbinden in ihrem Experimentalfilm „Was nicht in die Suppe kommt, geht ins Klo“ tänzerische Elemente mit Texten von Aglaja Veteranyi. Die rumänische Autorin und Schauspielerin nahm sich 2002 im Zürichsee das Leben.

POOL, vor fünf Jahren ins Leben gerufen, ist eine Tanzplattform für genau diese Art von Tanzfilm, in dem die Bewegung nicht nur im klassischen Sinn als gefilmte Choreographie dargestellt wird, sondern aus dem Zusammenspiel von Schnitt, Animation, Kreativität und anderen Techniken entsteht. In diesem Sinn sind beim Festival immer auch Filme willkommen, die jegliche Form von Bewegungen einfangen und zu einer Choreographie werden lassen. Zudem hat das Festival keine Kategorien. Es interessiert nicht, ob eine Arbeit ein Low- oder High-Budget-Film ist, oder welchen Werdegang die Künstler haben. Ziel der Organisatoren ist es, eine Plattform für Tänzer, Choreographen, Filmemacher, Regisseure, Künstler, Organisatoren und alle Interessierten zu schaffen, die Platz für einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch, Entwicklung und Weiterbildung und Präsentationsmöglichkeiten bietet. Aus allen Einsendungen erstellt die Jury des Festivals jährlich ein Filmprogramm und wählt die Gewinnerfilme, die Pearls, aus. Die Pearls sind die gleichberechtigten Siegerfilme der Festivals.

In diesem Jahr werden vom 13. bis 16. September neben Kirsten Burgers und Laura Vogels Kurzfilm über 20 weitere Kurzfilme zu sehen sein. Dazu wird es ein Japan Special mit einer Kurzfilmauswahl des „DanceMediaJapan International Dance Video Festival“ geben, begleitet von einem Video-Vortrag von Naoto Iina, der das Festival seit 2005 jährlich in Tokyo, Yokohama, Kyoto und Saitama durchführt. Für die japanische Tanzszene ist das Genre Tanzfilm besonders wichtig, da nicht viele internationale Tanzproduktionen nach Japan touren. In einer Video-Schaltung wird der Festivaldirektor in Berlin über die Tanzvideo-Szene in Japan referieren. Zusätzlich zum Wettbewerbsprogramm bietet POOL diverse Programmpunkte wie Workshops zum Thema „Medien/Film/Tanz und Präsentationen“, Vorträge und Diskussionen.

MD

POOL, 13. bis 16 September, DOCK 11 (Kastanienallee 79), Programm unter www.pool-festival.de