Fünf Fragen an NoDogma

Fünf Fragen an NoDogma


Festivalorganisatoren Volka Polka und Beni.

Festivalorganisatoren Volka Polka und Beni.

In diesem Jahr findet zum fünften Mal das kleine, alternative und gesellschaftskritische Kurzfilmfestival NoDogma statt. Wie gewohnt haben die Macher dafür einen neuen Festivalort, diesmal das KvU in der Kremmener Straße, ausgewählt. „Wir suchen ja immer Orte, die wir mit unserem Festival unterstützen können“, erklärt Mitorganisator Volka Polka (links). Wir haben dem umtriebigen Musiker, Politiker, Fernsehreporter und Festivalorganisator fünf Fragen zu kommenden Ausgabe gestellt.

Was verbirgt sich hinter Eurem doch recht progammatischen Festivalnamen?
NoDogma ist schlicht der Gegensatz zu Lars von Triers Dogma-Filmen. Wir zeigen alles – ohne besondere Regelung -, was mit Videoaktivismus und Filmkunst zu tun hat.

Ihr wechselt jährlich den Festivalort. In diesem Jahr gastiert Ihr im KvU in der Kremmener Straße, ein von der Räumung bedrohtes Objekt. Wie verbinden sich bei Euch Ort und Festival?
Am Anfang war das Festival ein Treffen von Freunden. Dann wurde es wiederholt (Brunnen183) und es kamen immer mehr Videoaktivisten. Es folgte der große Tacheles Theatersaal und es war einigermaßen gut voll. Alle drei Räume, in denen das Festival bis dato stattfand, waren akut räumungsbedroht. Im letzten Jahr haben wir mit der Galiläakirche allerdings eine Ausnahme gemacht. Aber eine Kirche hat auch ihren Reiz und diese ist polithistorisch interessant. In diesem Jahr war durch Glück und Zufall noch ein Termin in der KvU frei. Wir suchen ja immer Orte, die wir mit unserem Festival unterstützen können, was organisatorisch nicht immer leicht ist. Demgegenüber gibt es leider nicht mehr viele Locations, die für uns in Frage kommen, da eine nach der anderen geräumt wird. Seit dem letzten Jahr hat sich aber auch einiges im Ablauf des Festivals geändert. Wir haben weniger Filme gezeigt, dafür mehr auf die Auswahl geachtet. Filme, die während des Festivals nicht gezeigt wurden, liefen dann auf der Aftershowparty.  In diesem Jahr gibt es ein neues Konzept: Alle Filmtitel werden auf Zettel geschrieben und kommen in einen Topf, dann dürfen die Zuschauer einen nach dem anderen aus dem Topf ziehen und wir zeigen sie dann.

Was genau ist Videoaktivismus?
Videoaktivismus ist, mit der Kamera auf die Straße zu rennen und radikal subjektiv aus Sicht der sozialen Bewegung diese selbstfinanziert und unabhängig zu verfolgen, zu dokumentieren und zu verbreiten.

Seit wann kümmerst Du Dich um das Festival?
Ich bin seit 2010 dabei, also seit dem Dritten (im Tacheles). Beim zweiten Festival war ich nur anwesend.

Aus welchem Anlass wurde das Festival gegründet?
Wir sind selber alle Videoaktivisten (aus dem Forum der Nichtarbeit, ein Fernsehmagazin beim ehemaligen Offenen Kanal Berlin) und zeigen unsere Filme gerne anderen Leuten. Und wir streben eine Vernetzung der Videoaktivisten weltweit an, um die Filme einem interessierten Publikum zu zeigen. An einem schönen Abend unter Gleichgesinnten. Außerdem sind Beni und ich sehr gute Freunde, daher machen wir das zusammen. Unter Freunden klappt sowas immer am besten.

Fragen: Martin Daßinnies

5. NoDogma 3. November, KvU (Kremmner Straße 9-11),  http://nodogma.blogsport.de