Frisches Kino aus Berlin

Der neue Lass-Film und zwei Ophüls-Sieger


achtung berlin eröffnet am 17. April 2013 im Kino International mit "Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel" von Aron Lehmann.

achtung berlin eröffnet am 17. April 2013 im Kino International mit "Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel" von Aron Lehmann, Foto: achtung berlin

Ab 17. April heißt es wieder achtung berlin. Das Festival, das sich dem filmischen Schaffen aus Berlin und Brandenburg verschrieben hat, lüftet die ersten Programmgeheimnisse und gab seinen Eröffnungsfilm sowie die ersten nominierten abendfüllenden Spiel- und Dokumentarfilme bekannt, die um den new berlin film award konkurrieren.

Diese ersten Werke lassen auf einen viel versprechenden Jahrgang hoffen, finden sich darunter doch einige, die in den letzten Monaten bei anderen Festivals zu überzeugen wussten. Den Anfang macht „Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel“ von Aron Lehmann, der das Filmfest am 17. April im Kino International eröffnet. Lehmann, der seine Hauptfigur, den Regisseur, im Film bezeichnenderweise auch Lehmann nennt, aber Robert Gwisdek die Interpretation überlässt, erzählt in Kohlhaas von einem Filmprojekt, das Scheitern muss, weil ihm kurz vor Drehbeginn die Mittel gestrichen werden. Seine Tragikkomödie entwickelt aus dieser Exposition heraus keine plumpe Anklage wider die Verhältnisse, sondern besingt die Kraft der Vision. Und zwar in einer solch überzeugenden Konsequenz, dass der Zuschauer dem Film auch manche Kalauerei vergibt, wie Erfolge beim Filmfest München und noch mehr die Auszeichnung als Publikumspreis-Gewinner beim Max Ophüls Festival beweisen.

Bei eben jenem Ophüls Festival gewann „Dragan Wende – West Berlin“ von Dragan von Petrovic und Lena Müller den Dokumentarfilmpreis, nachdem er schon beim 55. Dok Leipzig begeisterte. Bei achtung konkurriert er mit „Alles was wir wollen“ von Béatrice Möller, die bereits 2010 mit „Shosholoza Express“ den new berlin film award in der Kategorie „Bester mittellanger Dokumentarfilm“ einsammelte. Möller begleitet darin drei Frauen um die 30 auf ihrer individuellen Suche nach dem richtigen Lebensentwurf. Der Film feiert seine Weltpremiere.

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