Black International Cinema 2013 im Rathaus Schöneberg

Future Blossoms


"Ma Passion": Die Kunst des Tanzes als unumstößliche Gemeinsamkeit. Foto: Black International Cinema

"Ma Passion": Die Kunst des Tanzes als unumstößliche Gemeinsamkeit. Foto: Black International Cinema

Langsam wird es schwierig, die römische Zahlschrift zu entziffern, mit der sich das Black International Cinema Jahr um Jahr in den Kalender schreibt. 2013 also das Ungetüm: XXVIII. Zum 28. Mal findet vom 8. bis zum 12. Mai im Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy Saal, jenes Festival des Fountainhead Tanz Théâtres in Kooperation mit der US-amerikanischen Botschaft statt. Mit zahlreichen Filmscreenings und Lectures, rundum kostenfrei.

Unter dem Motto „Future Blossoms“, mitsamt illustrierendem afrikanischem Sprichwort („Nur wenn Löwen ihre eigenen Geschichtsschreiber haben, werden Jäger aufhören, Helden zu sein“), möchte die diesjährige Ausgabe einen weiteren Beitrag leisten, ungesehene Gesichter sichtbar und ungehörte Stimmen hörbar zu machen – in der Hoffnung um zukünftige Blüten, oder, weniger floral, aufklärerisches Potenzial. Die Filmauswahl gleicht dabei einem Tanz über dem Globus: Beiträge kommen aus dem Kamerun, Spanien, Israel, Deutschland, Südafrika, dem Iran, Honduras, Venezuela, dem Irak, der USA, Großbritannien, Kanada und Frankreich.

Und sie könnten vielseitiger kaum sein: Der aus Kamerun stammende Experimentalfilm „Ma Passion“ (2012) von Matthias G. Ziegler & Sidoine Boris Talom erzählt die Geschichte zweier Tänzer, Berty und Clemence, die, obwohl Clemences Familie Berty aufgrund seiner Herkunft ablehnt, die Kunst des Tanzes als unumstößliche Gemeinsamkeit erfahren. In dem Spielfilm „Kakooti“ (2012), unter der Regie des iranischen Filmemachers Mohammad Hasanzadeh Ghomi, wird die schwere Last eines Schulmädchens geschildert, das sich neben Arbeit und Schule um ihre kranke Mutter kümmern muss.

Mit einer im Aussterben begriffenen Kultur beschäftigt sich indessen die honduranisch-amerikanische Dokumentation „Garifuna in Peril“ (Ali Allie & Ruben Reyes, 2012), während in der spanischen Produktion „Criterioh“ (Alberto Blanco, 2011) Fernando Fernández, ein 23-jähriger, schwergewichtiger Mann, um seinen Platz in der Welt des Rap kämpft. Der iranische Film „Negahi Be Aseman / A Look Towards the Sky“ (2012) von Seyed Hadi Mohaghegh portraitiert einen Ort im Iran, geplagt von fortwährender Wasserknappheit. „Milagros: Made in Mexico“ (2006) der Regisseurinnen Martina Guzmán & Monique Velásquez tritt an die Position von Frauen, die in ländlichen Gebieten zurückgelassen wurden, da Teile ihrer Familie aufgrund wirtschaftlicher Notwendigkeit in den Norden migrierten. Dabei beschreibt der Film die auf Mikrokredite und Mikrowirtschaft aufbauenden Unternehmungen innerhalb der gesamten Bajío-Region Guanajuatos.

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