CINEMATCH-Interview mit der Programmleitung

Das ist kein Streichelzoo


Cathy De Haan unterstützt als Programmleiterin von CINEMATCH den Filmnachwuchs. (c)Alvaro José Gumucio

Cathy De Haan unterstützt als Programmleiterin von CINEMATCH den Filmnachwuchs. (c)Alvaro José Gumucio

Hinter dem Programm CINEMATCH, das angetreten ist, unabhängigen Filmnachwuchs zu fördern, stecken die beiden Programmleiter Luca Borkowsky und Cathy de Haan. Gemeinsam mit Partnern wie achtung berlin, 25p und der filmArche setzen Sie auf Vernetzung und aktive Unterstützung junger Filmemacher. Nach Bewerbe- und abgeschlossener Auswahlphase geht es nun für acht Filmprojekte ans Eingemachte. Berliner Filmfestivals begleitet das Projekt mit Neugierde und hat den beiden verantwortlichen Köpfen einige Fragen gestellt.

Was verbirgt sich hinter CINEMATCH?
Cathy de Haan:
Wenn wir ins Kino gehen, sehen wir selten die deutschen Filme die wir gern sehen möchten. Vor allem mangelnde Unterstützung in der Entwicklungsphase ist oft eine Ursache dafür, warum Filmemacher verfrüht Kompromisse eingehen. Wir möchten – individuell – das Entwickeln einer eigenen Handschrift unterstützen und darüber hinaus ein Netzwerk etablieren, in dem auch Stoffe mit Ästhetik und Inhalt jenseits des Mainstreams realisiert werden können.

Ihr leitet CINEMATCH zu zweit. Wie ist Eure Rollenverteilung?
Cathy de Haan:
Eine klassische Rollenverteilung haben wir nicht. Wir sind gemeinschaftlich für das Programm verantwortlich und vertreten uns gegenseitig. Mit unserem unterschiedlichen Erfahrungshintergrund und internationalen Netzwerken sind wir eben auch ein „MATCH“.

Mit CINEMATCH wollt Ihr unabhängigen Film fördern. Wie unterstützt Ihr die Filmemacher?
Luca Borkowsky:
CINEMATCH ist ein kleines, intensives, halbjähriges Programm, das uns die Möglichkeit gibt, sehr individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Projektes einzugehen. Wir arbeiten konkret an der Weiterentwicklung der Stoffe. Perspektive ist die Umsetzbarkeit der Projekte.
Im April – während des Festivals Achtung Berlin – haben die Filmemacher darüber hinaus die Möglichkeit, ihre weiterentwickelten Projekte potenziellen Partnern vorzustellen. Wir wünschen uns Nachhaltigkeit nachdem CINEMATCH abgeschlossen ist. Dazu tragen z.B. auch die 25p *cine support-Stipendien – von denen zwei innerhalb des CINEMATCH-Teilnehmerkreises vergeben werden – einen wichtigen Beitrag bei.

Wirklich unabhängig ist im Film niemand. Auch in Eurem Programm spielt das Netzwerk eine wichtige Rolle. Läuft alles nur über Beziehungen?
Luca Borkowsky
(lächelt): Nicht nur – aber auch.

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