Zurückgespult #16: Gekappte Filmförderung

Früher Frost für Förderanstalten


Cosima M. Grohmann ist freie Journalistin und lebt in Berlin. Als Regie- und Produktionsassistentin hat sie bei diversen Filmproduktionen mitgewirkt, am Ende sogar einen eigenen Dokumentarfilm gedreht. Als Kritikerin aus der Ferne fühlt sie sich dem Kino näher, sie schreibt u.a. für fluter, die Berliner Zeitung und die Deutsche Presse Agentur.

Cosima M. Grohmann ist freie Journalistin und lebt in Berlin. Als Regie- und Produktionsassistentin hat sie bei diversen Filmproduktionen mitgewirkt und einen eigenen Dokumentarfilm gedreht. Als Kritikerin aus der Ferne fühlt sie sich dem Kino näher, sie schreibt u.a. für fluter.de, die Berliner Zeitung und die Deutsche Presse Agentur.

Was bewegt und über welche Projekte spricht die Filmbranche? Wo wird gerade wieder einmal unter Protest ein traditionelles Programmkino geschlossen – und wie steht es um die deutsche Filmförderung und ihre wichtigsten Köpfe? In ihrer Kolumne Zurückgespult blickt Autorin Cosima M. Grohmann einmal im Monat zurück und schaut auf das, was passiert ist vor und hinter den Leinwänden.

Der deutschen Filmförderung geht es an den Kragen: Im Oktober hagelte es offene Briefe von Filmverbänden und Medienschaffenden, schließlich sollen gleich zwei renommierten Förderanstalten die Gelder gekürzt werden.

Film- und Medienschaffende in NRW sind sauer: Mit einem offenen Brief reagierten deutsche Filmverbände Anfang Oktober auf die angekündigten Kürzungen des Landes Nordrhein-Westfalen für die Filmstiftung NRW. Insgesamt vier Millionen werden der bislang größten regionalen Förderanstalt gestrichen, eine Millionen kürzt das Land NRW, die anderen drei der Gesellschafter WDR. Vier Millionen – bei einem Fördervolumen von jährlich rund 35 Millionen erscheint der Protest der Verbände zunächst leicht übertrieben, doch es geht der Branche nicht in erster Linie um das Geld.

Pandora_vorDie Verfasser sorgen sich vielmehr um den Standort NRW und den Imageschaden, den das Land durch dieses negative Signal erleiden könnte: „Eine der Folgen könnte sein, dass auch die übrigen Gesellschafter der Stiftung ihre gemeinsame Verpflichtung infrage stellen und ihr Engagement reduzieren“, befürchten die Branchenkenner. Auch der für seine erlesene Auswahl an Arthouse-Filmen bekannte Filmverleih Pandora Film (hier das Firmenprofil), der zuletzt Fatih Akins „The Cut“ (hier unsere Filmkritik „Verfranzt„) meldet sich zu Wort: „Die Filmstiftung hat in den letzten Jahren stetig ihren Aufgabenbereich um die neuen Medien erweitert, die Kürzungen gehen daher an die Substanz der Förderung“, so der Verleih in einer öffentlichen Stellungnahme.

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