66. Internationale Filmfestspiele Berlin – Kinotipps für 2016

26 Berlinale-Highlights und Insidertipps


Mit "Aloys" gelingt Regisseur Tobias Noelle ein überaus interessanter Blick in die Psyche seines Protagonisten (gespielt von Georg Friedrich). ©Hugofilm / Simon Guy Faessler

Mit „Aloys“ gelingt Regisseur Tobias Noelle ein überaus interessanter Blick in die Psyche seines Protagonisten (gespielt von Georg Friedrich). ©Hugofilm / Simon Guy Faessler

Aloys

Darum geht es:
Aloys hält auch nach dem Tod seines Vaters am Beruf des Privatdetektiven fest. Hier findet er seine Routine, er beobachtet, fotografiert und filmt. Aus dem ausspionierten Leben der anderen schöpft er das Bewusstsein für seine eigene Existenz. Den direkten Kontakt mit anderen erträgt er nicht, dies ist vermutlich auch ein Grund, wieso er von sich immer in der dritten Person spricht. Allein eine gestohlene Katze leistet ihm Gesellschaft. Als nun eine Nachbarin in seine Welt eindringt, erfährt er nach und nach, dass es auch anders möglich wäre.

Was du zum Film wissen musst:
Tobias Nölle präsentiert an der Berlinale sein Spielfilmdebüt und gleichzeitig einen starken Beitrag aus der Schweiz, die in den letzten Jahren, auch dank Ursula Meier („L’enfant d’en haut„, Berlinale 2012), einen neuen Aufschwung im Bereich des Autorenfilms erlebt. Der Film ist formal und inhaltlich konsequent und schlüssig, mit dem Österreicher Georg Friedrich („Über-Ich und Du„, Berlinale 2014) in der Hauptrolle zudem hervorragend besetzt. – TV

Termine bei der 66. Berlinale:
Sa 13.02. 22:30 Colosseum 1
Di 16.02. 21:30 Zoo Palast 1
Mi 17.02. 13:00 CinemaxX 7
Do 18.02. 17:00 Cubix 9
So 21.02. 20:00 International

Steve Coogan (links) spielt die Hauptrolle in "Shepherds and Butchers" von Oliver Schmitz. Foto: Berlinale

Steve Coogan (links) spielt die Hauptrolle in „Shepherds and Butchers“ von Oliver Schmitz. Foto: Berlinale

Shepherds and Butchers

Darum geht es:
Südafrika Ende der 1980er Jahre: Leon, weiß, 19 Jahre alt, steht wegen Mordes an sieben schwarzen Sportlern vor Gericht. Total verstört über die eigene Tat, an die er sich nicht mehr richtig erinnern kann, lehnt er erst jede Verteidigung ab. Ein erfahrener Anwalt und langjähriger Todesstrafegegner nimmt sich dann seines Falles an und merkt schnell, dass Leons Arbeit als Vollstreckungswärter in einem Gefängnis den jungen Mann, zutiefst traumarisiert hat. Darin ist der Grund, für die eigene Tat zu suchen.

Was du zum Film wissen musst:
Schonungslos führt Regisseur Oliver Schmitz vor Augen wie eine Hinrichtung von Verbrechern durch den Staat vor sich gehen kann. Sollte jemand noch einen letzten Zweifel daran haben, präsentiert der Film ein bedingungsloses Argumente gegen die Todesstrafe. In Südafrika drohte einem bei entsprechenden Vergehen der Tod durch Hängung, bis 1995 Nelson Mandela die Todesstrafe abschaffte. – TV

Termine bei der 66. Berlinale:
Sa 13.02. 20:00 CinemaxX 7
So 14.02. 22:45 CineStar 3
Mo 15.02. 14:00 International
Di 16.02. 22:30 Colosseum 1
Sa 20.02. 17:45 CineStar 3

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12