24. Internationales Filmfestival ContraVision mit historischen Ergebnis

Ein historisches Abstimmungsergebnis


Die große Festivalbühne des Siegers mussten sich 2016 erstmals zwei Kurzfilmteilen!. Foto: ContraVision

Die große Festivalbühne des Siegers mussten sich 2016 erstmals zwei Kurzfilmteilen!. Foto: ContraVision

Das Internationale Filmfestival ContraVision ist am Sonntag, den 20. März 2016 nach sechs Tagen mit prall gefülltem Programm zu Ende gegangen. Dabei überraschte zum Abschluss vor allem ein historisch einmaliges Ergebnis bei der Abstimmung für den Siegerfilm durch das Publikum. Zum ersten Mal in der 24-jährigen Festivalgeschichte teilen sich zwei Filme mit Stimmengleichstand den 1. Platz als Festivalsieger. Sowohl Soe Moe Aungs „To School„, als auch Una Gunjaks „The Chicken“ wussten das Publikum mit politisch motivierten Geschichten aus der Kinderperspektive zu überzeugen.
To School“ entstand an der Yangon Film School und schildert die alltäglichen Eindrücke des elfjährigen Yarzar in der asiatischen Republik Myanmar. Dieser wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und hilft seiner Mutter bei der harten Arbeit auf dem Feld und beim Fangen von Aalen, um sie bei der Ernährung der Familie zu unterstützen. Er wünscht sich jedoch nichts anderes, als wie viele andere Kinder in seinem Alter die Schule zu besuchen. Um die Schulausstatttung finanzieren zu können, spart er jeden Kyat, den er verdient in einer Dose. In dokumentarisch anmutenden Aufnahmen schildert Soe Moe Aung eine bewegend inszenierte Geschichte, die auf authentische Weise aus dem Leben gegriffen ist.

Weiterschauen: Videomodus: Robin Bodenhaupt, Festivalleiter Contravision, im Portrait…

Auch der zweite Gewinner, „The Chicken„, nutzt kleine Ereignisse, um auf einen großen politischen Kontext hinzuweisen. Die Handlung spielt in Sarajevo im Jahr 1993. Das Mädchen Selma bekommt zu ihrem sechsten Geburtstag ein lebendiges Huhn geschenkt, um das sie sich in der kleinen Wohnung liebevoll kümmert. Als sie erfährt, dass das Huhn geschlachtet werden soll, entschließt sie sich kurzerhand, es freizulassen. Ihre Mutter versucht das Tier wieder einzufangen, da sie es als Nahrung für die Familie benötigt. Dabei wird sie auf der Straße von einem Scharfschützen ins Visier genommen. Auf eindrucksvolle und emotionale Weise bricht somit die Thematik des Bürgerkriegs in diese menschliche Geschichte ein.

1 2