45. Internationales Studierendenfilmfestival sehsüchte der Filmuniversität Babelsberg

Nicht perfekt sein: Sehsüchte 2016


sehsuechte2016„S.P.A.C.E.“ ist das Thema des 45. Internationalen Studierendenfilmfestivals sehsüchte der Filmuniversität Babelsberg, das von 20. bis 24. April 2016 steigt. Passend dazu schwebt im Festivaltrailer Popcorn aus dem All direkt in einen Kinosaal. Die Gravitation ist aufgehoben, Kinomagie kann beginnen.

Das Team von sehsüchte, allesamt Studierende, stand in diesem Jahr vor der Mammutaufgabe 3.500 Einreichungen zu sichten. 114 Filme aus 28 Ländern haben es ins Programm geschafft. Mehr als 70 Filmemacher aus aller Welt werden erwartet. Damit wird das größte Studierendenfilmfestival Europas seinem internationalen Anspruch gerecht.

„Es wird galaktisch!“, verspricht Maximilian Zeh von der Ressortleitung Programm. Man hätte zwar nicht gezielt nach Filmen mit Bezug zum Thema gesucht, es seien allerdings zahlreiche passende Beiträge eingereicht worden. So handelt etwa Robin Sinnaeves belgischer animierter Kurzfilm „The Centre“ von einem Astronauten, der das Zentrum des Universums sucht und findet – mit fatalen Folgen.

Experimentierfreudig und politisch sehr aktuell ist der deutsche Kurzdokumentarfilm „Meinungsaustausch“ von Sophie Linnenbaum und Sophia Bösch, der als Teil des studentischen Omnibusfilms „Flucht-Recherchen“ mit der Betreuung des Regisseurs Michael Klier entstanden ist.

„Für uns ist eigentlich jeder Film ein Highlight“, sagt Lea Busch vom Presseressort im Hinblick auf das diesjährige Programm. Der bereits auf der Berlinale in der Sektion Perspektive Deutsches Kino gezeigte Spielfilm „Wir sind die Flut“ von Sebastian Hilger ist da nur eines der vielen Glanzlichter.

Weiterlesen: Unsere ausführliche Kritik „Astronauten im Wattenmeer“ zu „Wir sind die Flut“ von André Kirchner…

In 13 Sektionen vergibt das Festival Preise, erstmals auch einen für den besten Genrefilm. Pavel Soukups tschechischer Kurzfilm „Leshy“ etwa, der Horrorelemente mit der volkstümlichen Sage des Waldwesens Leshy verbindet, ist ein solcher Genrefilm.

Auch in diesem Jahr gibt es neben dem Filmprogramm wieder ein vielseitiges Rahmenprogramm – mit einem Kickerturnier, Workshops und einer großen Party.
Ein Highlight des Festivals ist Schreibsüchte am Samstag, den 23. April. In einem Pitch-Wettbewerb stellen Nachwuchsautorinnen hier ihre Konzepte für Filmprojekte vor. Zudem gibt es ein Gespräch mit der Drehbuchautorin Annette Hess („Weissensee„, „Ku’damm 56„). Der Schreibsüchte-Tag endet mit „Kopfkino“, einem Drehbuchwettbewerb, bei dem ausgewählte Drehbücher junger Autoren von erfahrenen Synchronsprechern live auf der Bühne inszeniert werden.

Sehsüchte blickt auf eine jahrzehntelange Historie zurück: Das Filmfestival an der Hochschule gab es bereits 1972, damals noch unter dem Namen FDJ-Studentenfilmtage. 1995 fand es nach mehrjähriger Pause zum ersten Mal unter seinem aktuellen Namen statt. Es wird jedes Jahr von Studierenden der Medienwissenschaft in Eigenregie organisiert. Lea Busch sagt, dass es „nicht der Anspruch des Festivals sei, perfekt zu sein. Vielmehr solle auch mal etwas schiefgehen.“ Man wolle sich mehr trauen, Mut beweisen. Die Regisseurin Theresa von Eltz („4 Könige„), die dieses Jahr zur Jury gehört, hebt die Bedeutung dieses Ansatzes hervor: „Ich finde, dieses Festival dient auch dazu, neue Perspektiven zu eröffnen.“

Michaela Grouls

45. Internationales Studierendenfilmfestival sehsüchte von 20. bis 24. April 2016 in der Filmuniversität Babelsberg.
Mehr auf der Festivalhomepage:
www.sehsuechte.de

Hier unsere Filmtipps aus dem Programm…

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