11. Around the World in 14 Films im Kino in der Berliner Kulturbrauerei

Winter Song

Darum geht es:
In dieser melancholischen Komödie des georgisch-französischen Filmemachers Otar Iosseliani verbinden sich Geschichten über die Sinnlosigkeit von Kriegen und Revolutionen mit einer ironischen Darstellung der französischen Hauptstadt und ihrer Bewohner. Die Handlung beginnt in der Zeit der Französischen Revolution. Ein Baron verliert seinen Kopf, schnell befinden wir uns in einem namenlosen Krieg einer früheren Vergangenheit, bei dem sowohl Fronten als auch Gegner ungeklärt sind, um schließlich in die Gegenwart der Stadt Paris entlassen zu werden, wo eine Gruppe junger Taschendiebe, die Stadt unsicher machen, während ein Hausmeister – dem enthaupteten Baron nicht ganz unähnlich – für Recht und Ordnung in seinem Block sorgt und als lukrativen Nebenverdienst mit Waffen handelt.

Was du zum Film wissen musst:
Otar Iosseliani, der wegen der politischen Zensur seiner gesellschaftskritischen Filme 1982 aus Georgien nach Frankreich emigrierte, komponiert mit „Winter Song“ („Chant d’Hiver„) einen poetischen Bilderreigen über die Selbstvergessenheit der Geschichte und die Überheblichkeit der Gegenwart. Der Film mutet ein wenig an wie die filmischen Memoiren eines altersweisen Filmemachers, der politische Systeme hat kommen und gehen sehen: Kunstvoll vermischt er hier historische Episoden mit skurrilen Etappen einer verschoben anmutenden Gegenwart und offenbart dabei einen humorvollen Blick für die Details und die Absurditäten menschlicher Interaktionen und gesellschaftlicher Phänomene.

Termin bei 14 Films:
Mittwoch, 30.11.2016, –19.30 Uhr