Kurzfilmtournee endet mit Preisträger und Nominierten des Deutschen Kurzfilmpreises im Kino Arsenal

Finale der Kurzfilmpreistournee mit Dokumentarfilmen


banner-dkfp-b-filmfestivals-336x280pxAm Freitag, dem 9. Dezember 2016 gastiert die Kurzfilmtournee im Kino Arsenal in Berlin. Für den letzten großen Termin des Jahres stehen nicht nur Preisträger, sondern auch nominierte Beiträge des begehrten Deutschen Kurzfilmpreises auf dem Programm. Darunter befinden sich auch erst gekürte Filme, die als Vorgeschmack auf die Tournee des nächsten Jahres gezeigt werden sollen. Der Deutsche Kurzfilmpreis gehört zu den bedeutendsten Auszeichnungen für kurze Filme in Deutschland und wird seit 1956 jährlich in verschiedenen Kategorien wie „Animations-/Experimentalfilm“, „Spielfilm“ oder „Dokumentarfilm“ vergeben. Seit 1998 bestreiten Preisträger und Nominierte gemeinsam eine Tournee durch die Kinos mehrere deutscher Städte. Dies ist die Gelegenheit, das Medium Kurzfilm einem breiteren Publikum näher zu bringen und die aktuelle deutsche Produktion zu fördern.

Auf dem Programm stehen in Berlin sieben Kurzfilme aus der Kategorie Dokumentarfilm. Den Sonderpreis erhielt 2016 der Film von Anita Müller „Agnosis„, der an der Hochschule der Bildenden Künste in Dresden entstand, und den Zuschauer in eine mysteriöse Welt rund um Religion und Glauben entführt. Als experimenteller Dokumentarfilm tritt „Kaltes Tal“ von Johannes Krell und Florian Fischer auf, der durch suggestive Bilder eines Tagebaus zur Förderung von Kalkstein die Beziehung zwischen Mensch und Natur auslotet.

Unter den Beiträgen befindet sich auch „Tehran Derby“ des Regisseurs Simon Ostermann, der damit seinen ersten dokumentarischen Film präsentiert. Der Berliner und Absolvent der Konrad-Wolf-Filmuniversität Babelsberg hat bereits drei eigene Spielfilme gedreht, die an internationalen Festivals gezeigt wurden und Anerkennung erfahren haben. „Tehran Derby“ handelt von einem für die Liga entscheidenden Fußballspiel, das in Teheran ausgetragen wird. Ostermann dokumentiert wie sich 100.000 Zuschauer und Teilnehmer als Gegner gegenüberstehen und einen über den Fußball weit hinausgehenden Kampf um soziale Werte, Identität und Anerkennung austragen. Es handle sich „um einen waghalsigen Versuch“, so der Autor, im Film sowohl „Fußballfans als auch Fußballverweigerer zu vereinen.“ Fußball verliere seine eigentliche Bedeutung als Sport und werde zur Sprache, um mehr über ein Land und seine Leute, in diesem Fall den Iran, erzählen zu können. Obwohl der Film keinen Hauptpreis gewann, sondern unter den Nominierten blieb, sei es eine große Chance für den weiteren Lebenslauf und die Aufmerksamkeit, die diesem zuteil würde. „Gesehen und gehört zu werden ist ja nicht nur der größte Zweck der Filme, die man macht, sondern auch irgendwie die wichtigste Währung, wenn man weitere Filme machen möchte“, so Ostermann.

Neben der einzelnen Festivals, die sich auf die Projektion von Kurzfilmen spezialisiert haben wie interfilm oder Contravision in Berlin, ermöglicht der Deutsche Kurzfilmpreis mit seinen großzügigen Dotierungen eine gezielte Förderung und bietet mit der jährlichen Tournee eine wichtige Plattform.

Teresa Vena

Finale der Kurzfilmtournee im Kino Arsenal am Freitag, dem 9. Dezember 2016 um 19.30 Uhr.