ALFILM 2017: Mit Blick zurück nach vorne


Bezness as Usual

Darum geht es:
In den 1970er Jahren verbrachten viele junge nord-europäische Frauen ihren Sommerurlaub in Tunesien, fasziniert von der exotischen Kultur erlagen einige von ihnen dem Charme einheimischer Männer; alles Teil eines Geschäfts. Es entstanden Mischehen mit Kindern, die an den kulturellen Unterschieden vielfach nach ein paar Jahren wieder auseinanderfielen. Die Kinder aus diesen Ehen wuchsen dann mehrheitlich bei den europäischen Müttern auf. Der Dokumentarfilm von Alex Pistra zeichnet nicht nur seine eigene Familiengeschichte nach, indem er als erwachsener Mann seinen Vater in Tunesien besucht und ihn kennenlernen möchte, sondern auch die vieler anderer Kinder aus gemischten Ehen.

Was du zum Film wissen musst:
Von der persönlichen Geschichte ausgehend schafft Alex Pistra ein sowohl rührendes als auch betrübliches Bild des Geschäfts, so genannten „Bezness“, das in Tunesien mit den Touristinnen entsteht. Die familiären und interkulturellen Implikationen, die daraus entstanden sind, konnten sich vermutlich die Beteiligten damals kaum vergegenwärtigen. Pistras Dokumentarfilm bekommt eine zusätzliche Ebene angesichts der aktuellen Diskussionen rund um islamische Radikalisierung. Der offensichtlich unbeschwerte Umgang während der 1970er Jahren zwischen Angehöriger muslimischer und nicht-muslimischer Kulturkreise wirkt heute undenkbar.

Termine beim ALFILM:
Sonntag, 2. April, um 18:00 Uhr, Arsenal 1
Montag, 3. April, um 20:00 Uhr, fsk

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