„Die Vielfalt der Filme und Genres hat zugenommen“


Gruppenfoto der Festiwelt-Vertreter und Vertreterinnen im Freiluftkino Pompeij. Foto: Festiwelt

Festiwelt als Verein gibt es seit 2011. Seit dieser Zeit ist die Berliner Filmfestivalkultur weiter gewachsen. Wie macht sich das bei der Langen Nacht Der Filmfestivals bemerkbar?
Die Vielfalt der Filme und Genres hat zugenommen. Filmfestivals wie das Webfest, das sich digitalen Filmen, Themen und Serien widmet, waren vor einigen Jahren noch nicht denkbar, da der Markt für digital verbreitete Serien noch existierte. Heute hat sich die Situation grundlegend verändert. Jährlich kommen neue Festivals hinzu.

„Durch Selbstausbeutung und punktuelle Partnerschaften organisiert“

Unterstützt die Stadt Berlin den Verein und seine Aktivitäten?
Die meisten der Mitgliederfestivals bei Festiwelt erhalten keine Unterstützung durch Berlin, sie werden durch Selbstausbeutung und punktuelle Partnerschaften organisiert. Festiwelt agiert ebenfalls komplett ohne Förderung. Mehrere Anträge scheiterten, aktuell ist ein weiterer Antrag beim Berliner Senat in Prüfung. Es sind bescheidene Mitgliedschaftsbeiträge, die Festiwelt finanziell zusammenhalten und Einnahmen z.B. durch die Lange Nacht.

Auf Facebook postet ihr seit einiger Zeit regelmäßig Infos zu den verschiedenen Festivals, die an der Nacht teilnehmen. Was sind eure persönlichen Highlights?
Ich denke, dass jedes Festival seine eigenen Filme als Highlights bezeichnen würde. So kann ich natürlich vor allem das Programm des ZEBRA Poetry Film Festival empfehlen. Daneben gibt es aber auch sehenswerte Klassiker, wie das Programm der Französischen Filmwoche, indem frühe Kurzfilme von berühmten französischen Regisseuren vorgestellt werden.

Könnt ihr uns noch einen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten von Festiwelt geben?
Es ist schon sagenhaft: Fünf Kollegen aus dem Vorstand plus einige weitere Festivalaktivisten organisieren die Lange Nacht ehrenamtlich nebenher. Dabei ist indirekt der Austausch untereinander auch für die eigene Festivalarbeit überaus fruchtbar, man kann sich gegenseitig unterstützen. Die Zukunft weiterer Festiweltaktivitäten hängt ab, vom Engagement Einzelner. Es entstehen zwar stets neue Festivals, einige werden Mitglied bei Festiwelt, doch ebenso viele, teils gut etablierte Festivals sterben, weil die absolute oder relative Mittellosigkeit frustriert. Wenn es, sei es durch die Stadt oder das Land, keine Anerkennung gibt, haben es Visionen langfristig schwer. Festivals mögen mit Festiwelt gemeinsam stark sein, doch es besteht durchaus die Gefahr, dass auch dem Verein ohne Förderung die Luft ausgeht.

Die 6. Lange Nacht der Berliner Filmfestivals findet am 18. August 2018 im Kino Zukunft am Ostkreuz statt. Mehr dazu und allen Vereinsaktivitäten auf der Festiwelt-Homepage und bei facebook.

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