Webfest 2019 im Osthafen Berlin – Die Serien aus dem Internet

Das 5. Webfest lockt mit 50/50 Programm und neuen Stimmen


Empfehlungen

Wenn der Trailer für einen abendfüllenden Spielfilm zweieinhalb Minuten geht, sollte der Trailer für eine ungleich kürzere Webserie einen nach 15 bis 30 Sekunden in den Bann ziehen oder zumindest interessieren. Nicht zu Ende geschaute Empfehlungen lauten also: „Bip“ über die Supermarktkassiererin Marie, die vom Kundeneinkauf auf den Kunden schließt, sprich: das Psychogramm wird lebendig; die erfolgreiche singapurische Webserie „People like us„, die in den Kommentaren schon die Wichtigkeit deutlich macht – die Serie ist für Viele ein wichtiger Schritt zur gesellschaftlicher Akzeptanz von Homosexualität im asiatischen Raum; oder die dänische Animationsserie „Fjer“ für Erwachsene, die im Anime-Stil untermalt mit elektronischer Musik davon erzählt, wie eine Frau ihre Sexualität entdeckt.

In Sachen Verquickung von Marketing und Narrativ – oder auch: ein Medium bis zum Anschlag nutzen – ist die australische vertikale Serie „Content“ aber vielleicht die interessanteste: Lucy ist das Mädchen von nebenan mit Influencerin-Karrierewünschen, bis ein Facebook-Live-Video von ihr viral geht, das sie bei einem Autounfall zeigt. Und der narrative Dreh der Serienmacher*innen geht gerade – also jetzt, in den letzten Tagen, in Echtzeit – auf: Der Autoclip #flipgirl ging tatsächlich auf Twitter viral. Und die Serie hat wieder ein paar Fans mehr.

Marie Ketzscher

5. Webfest von 12. bis 14. September 2019 im Osthafen.

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