Spamflix: Online-Streaming-Plattform für Genre-Filme

Kultfilme online bei Spamflix



Ab sofort bietet Spamflix eine Auswahl an Filmen, die sich explizit zum Bereich der Unterhaltung zählen, sogenannte Gernrefilme also. Dabei sind Liebesfilm, schwarze Komödie, Satire und Horror genauso wie Mockumentary oder Animationsfilm vertreten. Ein Schlüsselbegriff ist „Kultfilm“. Zu sehen seien nämlich auch genau diese Filme, die längst erschienen sind, in der Regel auf internationalen Festivals, und trotz Fangemeinde, kein breitere Kinoauswertung erfahren haben. Spamflix will diesen „vernachlässigten“ Meisterwerken zu neuem Ruhm verhelfen.

Der Name der Plattform klingt, wohl willentlich, an den Streaming-Anbieter Netflix an. „Spam“ hat sich als Terminus längst in den Internetalltag integriert, er bezeichnet „Unverwünschtes“, unerwünschte Mitteilungen, unerwünschte Werbung und schließlich auch „Überflüssiges“. Spielerisch und humorvoll zeigt sich also die Plattform bereits in ihrem Namen.

Sie wurde von Julia Duarte, der ehemaligen Projektkoordinatorin beim Internationalen Filmfestival von São Paulo, und Markus Duffner, dem Projektkoordinator beim Filmfestival von Locarno, gegründet. Seit 2018 arbeiten die beiden an der Zusammenstellung des Programms, das bisher weltweit 90 Filme und in Deutschland 50 Filme zum Stream anbietet. Dabei können die Filme am Computer, aber auch über eine App auf dem Smartphone oder dem Tablet angeschaut werden. Die Plattform verzichtet auf eine Monatsgebühr und bietet die Filme stattdessen einzeln zur Miete an. Die Preise für die Filme sind mit 3,5 bis 4 Euro pro Film und einem Sonderpreis für ein Filmpakete eher moderat.

Im dem bisher veröffentlichen Angebot fallen einige Schwerpunkte auf. Der Nutzer hat nämlich beispielsweise die Gelegenheit sich genauer mit dem Werk des kanadischen Regisseur Denis Côté auseinanderzusetzen. Mehrere seiner Filme sind auf Spamflix zugänglich, darunter „Bestiaire„, „Carcasses“ oder „Our Private Lives„. Wer trocken servierten Humor in Verbindung mit leicht fantastischer Handlung schätzt, hat hier etwas (wieder-)zu entdecken. Besonders viele Filme aus dem portugiesischen Kulturkreis, vor allem aus Portugal („Embargo“ oder „Bruno Aleixo’s Film„) und Brasilien (z.B. „Sinfonia da Necropole„, „The Moving Creatures“ oder „When I Was Alive„), bietet die Plattform ebenfalls an. Das ist eine Region, die gerade in den letzten zehn Jahren viel Interessantes produziert hat, das aber nur selten eine größere Verbreitung bekommt.

Liebhaber des japanischen Punkfilms kommen im übrigen auch auf ihre Kosten. Dabei finden sich ein paar bekanntere Namen wie Eiji Uchida mit „Love and Other Cuts“ oder Shugo Fujii mit „Mimicry Freaks“ und „Red Line Crossing„. Es besteht darüber hinaus die Gelegenheit, den Dokumentarfilm „The Sion Sono“ zu schauen, der dem Vater aller Filmpunks gewidmet ist.

Teresa Vena

Folgende Film aus dem Repertoire wollen wir insbesondere empfehlen…

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