11mm-Teamchefs im Gespräch: Wir werden ein wenig wie Exoten angesehen (1)


Kurz vor Beginn oder besser Anpfiif des 7. Internationalen Fußballfilmfestivals 11mm schüren die drei Leiter des Festivals, Christoph Gabler, Andreas Leimbach-Niaz und Birger Schmidt Vorfreude auf das Festival, das von 13. bis 17. März im Kino Babylon stattfindet. Im ersten Teil des Gesprächs berichten sie über den Eröffnungsabend und das Festival-Programm.

Die Herren, „11mm“ vereint Jahr für Jahr Fußball und Kino. Wo genau liegt in diesem Jahr der Themenschwerpunkt?
Christoph Gabler: Im Jahr der WM haben wir einen Schwerpunkt, der sich mit dem Thema „Fußballkultur in Afrika“ beschäftigt. Deshalb auch der wunderbare Film „Togo“ als Eröffnungsfilm. Man bekommt dort wunderbare Eindrücke von einem afrikanischen Land, in dem die Liebe zum Fußball eine große Rolle spielt.

Andreas Leimbach-Niaz: Umso mehr freuen wir uns, dass wir neben den Filmemachern auch Togos Ex-Nationaltrainer Otto Pfister als Gast für den Festivalauftakt gewinnen konnten. Er bringt sicher einen spannenden Insiderblick mit, deshalb freue ich mich schon auf das anschließende Filmgespräch.

Birger Schmidt: Da Kinder und Jugendliche im Genre des Fußballfilms immer schon eine große Rolle spielen, stehen in diesem Jahr auch drei besondere Filme dieser Spezie im Mittelpunkt. Da wäre zuerst „Bravo, kleiner Thomas“ zu nennen, der erste deutsche Film überhaupt, in dem die Protagonisten Fußball spielende Kinder sind. Er erlebte seine Uraufführung noch zu Kriegszeiten, im Februar 1945. Dann das mittlerweile legendäre Kinderfilmmärchen „Fimpen, der Knirps“ Und ganz frisch „Die Teufelskicker“, in der die Hauptfigur Moritz sich in den besonders dramatischen Momenten Rat bei Philipp Lahm und Lukas Podolski holt…

Unter welchen Aspekten entstand das nun fertige Festival-Programm?
Gabler: Neben den selbst recherchierten Filmen zu unseren Schwerpunkt-Themen bekommen wir von Jahr zu Jahr mehr internationale neue Produktionen eingereicht. Über die Jahre ist aber auch ein immer größer werdendes internationales Netzwerk an 11mm-Freunden gewachsen, die uns auf neue Filme hinweisen. Das macht das Arbeiten natürlich leichter.

Leimbach-Niaz: Ich weiß noch, wie wir nach dem dritten Festivaljahr 2006 zweifelnd gefragt wurden, ob es überhaupt noch genug Fußballfilme auch für weitere Festivals gäbe. Dabei blicken wir mittlerweile längst zuversichtlich auf unser 10zehnjähriges Jubiläum 2013!

Schmidt: Darüber hinaus besuchen wir im Vorfeld einer 11mm-Ausgabe diverse „klassische“ Filmfestivals und Filmmärkte, um dort auf die eine oder andere aktuelle Fußballkino-Perle zu stoßen. Wir werden dort nach wie vor ein wenig wie Exoten angesehen, aber die meisten Veranstalter sind von der Idee so begeistert, dass sie versuchen uns zu zu spielen.

Auf welche Filme sollten die Zuschauer besonders achten?
Schmidt: Wir gönnen uns traditionell auch immer eine kleine Retrospektive innerhalb des Festival-Programms. Der Höhepunkt dieser Reihe wird heuer gewiss der Stummfilm „König der Mittelstürmer“ aus dem Jahr 1927 sein. Das Werk wird live von einem Pianisten begleitet, der die Musik zu dieser Aufführung eigens komponiert hat.

Gabler: Highlights sind sicher der Eröffnungsfilm „Togo“, die Abschlussveranstaltung „11mm Shortkicks“ oder auch die Berlin-Preview des brandneuen Films „Hoffenheim – Das Leben ist kein Heimspiel“ Für Anhänger des Berliner Fußballs bieten sich sicher unser Union-Abend oder der Film „Hertha 08/09“ an.

Leimbach-Niaz: Neben den Publikumsrennern legen wir gleichzeitig großen Wert auf die kleinen Produktionen, die es schwer haben, mehr als 15 Zuschauer zu gewinnen. Unser Ziel ist es immer, dass auch diese 15 Besucher ihre Freude an 11mm haben und diesen kleinen Event positiv in Erinnerung behalten.

Im zweiten Teil des Interviews geht es um die Faszination Fußballfilm und die erwarteten Gäste des Festivals.

Das komplette Festival-Programm auf der 11mm-Homepage.