Flüstern und Schreien

achtung berlin 2011: Gedanken zur Musik- Retrospektive

In Zeiten, in denen sich so etwas wie Szenezugehörigkeit als vestimentärer Schnick-Schnack entpuppt, erübrigt es sich die Überlebenden zu zählen. Es ist jedoch interessant, was diese Überlebenden berichten. Was bewegte sie, was trieb sie (vor)an? Arbeitet man ihr Leben dokumentarisch auf, stellt man fest, dass ihr Werk, Leben und Menschen viel tiefer beeinflussten, als der flüchtige Blick es wohl erahnen mochte. Gering geschätzt, aber von der Öffentlichkeit erkannt, begnügte man sich damit zu herrschen, ohne im Wesen verstanden zu sein.

Achtung Berlin 2011: Auf halber Strecke

Ist ein Glas bei einer Füllmenge von fünfzig Prozent halbvoll oder halbleer? Die Sichtweise macht den Unterschied. Aus psychologischer Perspektive könnte man auch sagen, hinter halbleer verbirgt sich eine pessimistische Grundhaltung des Betrachters. Als halbvoll dagegen betrachtet der Optimist sein Glas. Im Fall von achtung berlin lohnt sich die letztere Perspektive, denn der diesjährige Jahrgang mit seinen knapp 80 Spiel- und Dokumentarfilmen ist ein starker, wie die Filme der Brüder Laas ("Frontalwatte", "Papa Gold") und Richard Wilhelmers ("Adams Ende") oder Ivette Löckers "Nachtschichten" zeigen.