12. filmPolska: „All these sleepless nights“ von Michał Marczak



All these sleepless nights“ ist ein Spielfilm über einen (Sinn-)Suchenden Twenty-Something und eine Dokumentation über die schlaflosen Nächte einer jungen Musikbewegung. Es ist jedoch keine Dokumentation der Generation Y. Nicht alle Studierenden Mitte 20 tanzen von einer Party zu nächsten und führen Gespräche im Rausch. Die Frage „warum?“ stellt sich für viele ganz anders: Warum Brexit? Warum Trump? Warum Kaczynski und wtf AfD? Verklärt man den Film also nicht zum Spiegelbild einer Generation, bleibt er ein gelungener, sehenswerter Spielfilm. Die Leistung aller Beteiligten ist außergewöhnlich.
Mehr noch: Er wird zur Besonderheit für das filmPolska Festival. Allein die Sprache verrät, in welcher Stadt sich Michał und Krzysztof befinden. Die bereits erwähnten WG-Partys, Clubnächte und Open Air-Festivals hätten genauso in Berlin stattfinden können. Der Film zeigt polnische Twenty-Somethings, die den Berliner Twenty-Somethings unglaublich ähnlich sind. Er zeigt Gemeinsamkeiten mit unserem Nachbarland und weckt ganz nebenbei Reiselust. Fernweh nach Warschau.

Black. Abspann. Der Film endet und die Credits wird von sanfter elektronischer Musik begleitet. Nicht, dass sich viele für den Abspann interessieren – die Bomberjacke schnell angezogen, Mütze aufgesetzt und raus aus dem Kino in die eigene schlaflose Nacht.

Katharina Öttl

All these sleepless nights„, Regie: Michał Marczak, DarstellerInnen: Krzysztof Bagiński, Michał Huszcza, Ewa Lebeuf, Adam Repucha

Termin beim 12. filmPolska:
10. Mai um 20:30 im Bundesplatz-Kino

Dieser Beitrag entstand im Rahmen des 4. deutsch-polnischen Programms für junge Filmkritiker_innen und -journalist_innen der 12. Ausgabe von filmPOLSKA.

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