„Ich hoffe, du stirbst das nächste Mal :-)“ von Mihály Schwechtje


Im Spektrum stellt Regisseur Mihály Schwechtje seinen „Ich hoffe, du stirbst das nächste Mal :-)“ vor. © KMH Films

Eszter zwischen Fantasie und Wirklichkeit

Dass die 16-jährige Eszter (Szilvia Herr) ein Fan von Mangas und Animes ist, sieht man auf den ersten Blick. Mit blasslila gefärbten Haaren und in einem türkisfarbenen Kleid mit Häschenmuster sitzt sie neben ihrer Mitschülerin Adri (Judit Lénárt), versunken in einen Comic. Adri schwärmt von Csaba Benke (Csaba Polgár), dem Englischlehrer der beiden, und überredet Eszter, in der Pause zu ihm zu gehen. Als er im Gespräch mit den beiden Lord Byron zitiert und Eszter dabei anlächelt, verzaubert er auch sie: „There be none of Beauty’s daughters with a magic like thee.“ Zuhause schneidet Eszter Buchstaben aus bunter Pappe aus und dekoriert die Wand über ihrem Bett mit dem Zitat. Sie ist verliebt.

Kurz bevor Csaba Benke die Schule für einen Jobs in London verlässt und sich von seinen SchülerInnen verabschiedet, scheint es so, als ob er Eszters Gefühle erwidern würde. Er schreibt ihr eine Mail und möchte Kontakt zu ihr halten. Während seiner Abschiedsfeier macht er ihr Komplimente und fordert sie auf, mit ihm zu tanzen. Nach seiner Abreise schreiben die beiden sich immer öfter und beginnen eine Online-Beziehung.
Die Chat-Nachrichten ploppen auf der Leinwand auf, so dass die ZuschauerInnen mitlesen können. Schnell macht sich Eszter von Csabas Nachrichten abhängig und lässt sich dazu überreden, oben ohne vor der Kamera zu posieren, während ihr Chatpartner immer neue Ausreden findet, warum er die Kamera gerade nicht einschalten kann. Er manipuliert sie.

Als Eszter sich immer besser mit ihrem Mitschüler Beni (Dávid Rácz) versteht und auch der eifersüchtige Péter (Kristóf Vaida) Interesse an ihr zeigt, gerät sie in einen immer stärker werdenden Konflikt zwischen Online- und Offlinewelt. Die verträumte, gutmütige, immer lächelnde Eszter schlittert in eine Situation, die sie immer weniger kontrollieren kann. Ihre fantasievolle, bonbonfarbene Traumwelt wird von einer harten Realität eingeholt.

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