29. Filmfestival Cottbus: „Amur senza fin“ von Christoph Schaub



Die Ordnung im Dorf kommt zusätzlich durcheinander als ein neuer Priester ankommt. Der Deutsche mit indischer Abstammung stich wie ein Paradiesvogel aus der Gemeinde hervor. Den Frauen im Dorf kommt der Mann aber gerade gelegen, denn er gibt ihnen die Möglichkeit, dank seiner unverkrampften Einstellung zu Sexualität, sich über ihre Männer und die mangelhafte Intimität, die sie mit ihnen leben, auszutauschen. Diese temporäre Erscheinung vor Ort wird nachanhaltende Folgen haben.

Schaub inszeniert im wesentlichen eine klassische Liebeskomödie mit vielen Wirrungen und Wendungen, die sich leider immer wieder im Klamauk verliert, auch wenn dadurch amüsante Momente entstehen. Der Film erzählt darüber hinaus die Geschichte einer weiblichen Emanzipation, die allerdings etwas einfach geraten ist, da die Figur von Gieris Frau zwar durch die Trennung einen beruflichen Neuanfang wagt, sie aber nahtlos in eine neue Beziehung gedrängt wird. Mit dem Klischee des Ländlichen spielt Schaub weitgehend. Seine Figuren zeichnet er als verklemmt, starrköpfig und leicht einfältig, doch natürlich ganz liebenswürdig.

Auch wenn der Film thematisch eine einfache Liebesverwicklungskomödie ist, bleibt er durch die Außergewöhnlichkeit der gesprochenen Sprache ein sehenswertes Einzelstück der neuesten Filmgeschichte. Die Hauptrollen übernehmen renommierte Schweizer Schauspieler wie Bruno Cathomas, Beat Marti und Tonia Maria Zindel, die sich ganz offensichtlich bei den Dreharbeiten amüsiert haben.

Teresa Vena

Amur senza fin„, Regie: Christoph Schaub, Darsteller: Bruno Cathomas, Beat Marti und Tonia Maria Zindel, Rebecca Indermaur, Martin Rapold, Peter Jecklin, Murali Perumal

Termin beim 29. FilmFestival Cottbus:
Freitag, 08.11.2019, 18:00 Uhr, Glad-House

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