„Hedis Hochzeit“ (OT: „Inhebbek Hedi“) von Mohamed Ben Attia


Hedi (Majd Mastoura) trifft auf Rym (Rym Ben Messaoud), die sein Leben verändert. Foto: Frederic Noirhomme © NOMADIS IMAGES-LES FILMS DU FLEUVE–TANIT FILMS

Hedi (Majd Mastoura) trifft auf Rym (Rym Ben Messaoud), die sein Leben verändert. Foto: Frederic Noirhomme © NOMADIS IMAGES-LES FILMS DU FLEUVE–TANIT FILMS

Nordafrikanische Männer

Der arabische Frühling hat Tunesien aufgeweckt, das Volk hat sich nach gefühlten Ewigkeiten von Präsident Ben Ali befreit und recht schnell demokratische Strukturen etabliert. Hedi hat all das miterlebt, mit 25 Jahren steht er mitten im Leben, könnte er mitten im Leben stehen.

Denn sein Leben verläuft Wie ferngesteuert, andere bestimmen darüber, nur nicht Hedi selbst. Seine dominante Mutter bringt seine Hochzeit mit der attraktiven Baya auf den Weg, die gemeinsame Wohnung über der der Mutter ist bezugsfertig. Zur Unterstützung während der Feierlichkeiten kommt Ahmed, der in Frankreich ach so glückliche und erfolgreiche große Bruder, eigens angereist – und steht – nicht wie sonst – nur per Skype mit gutem Rat zur Seite. Bei seinem Job als Vertreter einer französischen Automarke wird er als zuverlässiger Arbeiter geschätzt, mehr aber auch nicht. Sein Chef schafft es natürlich nicht zu seiner Hochzeit, zu der er viel zu spät einlädt – und freie Tage für die Hochzeitsreise sind wirklich ein wenig übertrieben… immerhin steht die kleine Beförderung an und er kann bald in Mahdia arbeiten, was deutlich kürzere Fahrzeit für Hedi bedeutet.

Als Handlungsreisender schläft er in einem Tourie-Ressort, wo ansonsten hauptsächlich deutsche Urlauber residieren. Als er sich einen Tag Auszeit gönnt, statt Klinken zu putzen lieber am Strand Musik hört und die Gedanken beim Blick auf’s Meer schweifen lässt, lernt er Rim kennen, die sich im Hotel um die Gäste kümmert. Er verliebt sich, beginnt eine Affäre mit der modernen Frau und stellt bald sein Leben in Frage.

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