66. Berlinale: „Triapichniy Soyuz“ („Rag Union“) von Mikhail Mestetskiy


Wie cool wäre es, wenn die Idole vergangener Tage wieder lebendig wären? Foto: Berlinale 2016

Wie cool wäre es, wenn die Idole vergangener Tage wieder lebendig wären? Foto: Berlinale 2016

Die Welt aus den Angeln heben

Zusammen mit seiner Mutter wohnt der stille Vania irgendwo in Moskau. An seinen Teenager-Wänden kleben Kurt Cobain, Freddy Mercury, John Lennon und Elvis Presley, die er nur allzu gerne zum Leben erwecken würde. Eine coole Gesellschaft wäre das. Überhaupt sind die ganzen guten Leute tot, glaubt Vania, und macht sich viele Gedanken über das Zurückholen dieser „guten Leute“. Da trifft der einsame, stille Lockenkopf auf drei Typen, die sich „Rag Union“ (Lumpen-Union) nennen. Obwohl deren laute, ungehobelte Art so gar nicht zu Vania passt, fühlt er sich gleich hingezogen zu den drei Chaoten, will Teil ihrer Gemeinschaft sein. Kurzerhand quartiert er sich mit ihnen auf dem Land in der Datsche seiner verstorbenen Oma ein und lässt sich mitreißen von ihrer rebellischen Art und den Plänen, die Welt aus den Angeln zu heben. Vielleicht gelingt es ihm mit ihrer Hilfe, die Toten wieder zum Leben zu erwecken?

Doch bevor Vania dem Trio seine Pläne unterbreiten kann, mischen die drei wilden Halbstarken die Datsche seiner Oma und die ganze Dorfjugend ordentlich auf. Während der Eine seine dicken Muskeln trainiert und alles stämmt und schiebt, was ihm in die Quere kommt, bringt der Zweite seine wilde Kunst an alle Wände, die der Dritte mit seinen Bombenbau-Experimenten zum Wackeln bringt. Kurzum: Vania fliegt sein bisheriges Leben im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren. Und dann kommt zu allem Überfluss auch noch ein Mädchen ins Spiel…

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