67. Berlinale: „El bar“ von Álex de la Iglesia


Joaquin Climent, Terele Pavez und Alejandro Awada in Álex de la Iglesias Tragikkomödie "El bar"... © Berlinale

Joaquin Climent, Terele Pavez und Alejandro Awada in Álex de la Iglesias Tragikkomödie „El bar“… © Berlinale

Reise in die menschlichen Abgründe

Außer Konkurrenz präsentiert die Berlinale den neuesten Film des Spaniers Álex de la Iglesia. „El bar“ hält, was er verspricht. Es handelt sich nämlich um eine Horrorkomödie, die eindeutig die Handschrift des Regisseurs und seines Drehbuchschreibers Jorge Guerricaechevarría trägt und bezeichnenderweise schon nach 15 Minuten Spielzeit eine erste Schar an Zuschauer den Saal verlassen ließ. Die anderen konnten sich von einer rasanten Handlung und schwarzem Humor unterhalten lassen.

Auf einem belebten Madrider Platz befindet sich in der einen Ecke eine Bar, eine einfache Kneipe, die von einer kernigen Besitzerin Amparo (Terele Pávez) und ihrem etwas gehemmten, aber liebenswürdigen Angestellten Satur (Secun de la Rosa), betrieben wird. Eine Handvoll Gäste trinkt ihren Kaffee, isst sein Pan con tomate oder die eher trocken aussehende Tortilla. Auf dem Weg zu ihrem Blinddate in einem nahegelegenen Hotel, versagt plötzlich Elenas (Blanca Suárez) Mobiltelefon. In der Bar möchte ihr Satur unbedingt helfen und holt einen ganzen Kabelsalat hervor, in dem er nach dem richtigen Ladegerät sucht. Kurz danach kommt noch Stammgast Israel (Jaime Ordóñez) dazu, ein ungepflegter Mann, der auf der Straße lebt und am liebsten aus der Apokalypse zitiert. Seine Vorahnungen sollen sich allerdings schon bald in die Tat umsetzen.

Als ein Gast die Bar verlässt, fällt ein Schuss, der ihn am Kopf trifft. Ein anderer rennt zu ihm, um zu helfen und wird ebenfalls erschossen. Drinnen bricht Panik aus. Handelt es sich um einen Verrückten, der von einem der Dächer schießt oder um einen Terroranschlag nach dem Modell von Paris? Da aber keine Polizei in Sicht ist, die Straßen wie leergefegt sind und auch in den Nachrichten nichts übertragen wird, kommen der Gruppe Zweifel auf. Ein Soldat kommt aus der Toilette und bricht vor allen tot zusammen, scheinbar ist er Träger eines tödlichen Virus. Der Damenunterwäsche-Vertreter, Amparo und ein ehemaliger Polizist, der noch seine Pistole spazieren führt und keinen Zweifel daran lässt, dass er bereit ist, die auch zu benutzen, scheuchen alle, die den Toten angefasst haben, in den Keller. Kurz darauf wird die Bar gestürmt und dem Erdboden gleichgemacht, nur die fünf unten überleben. Ihr einziger Ausweg scheint durch die Abwasserkanäle zu führen…

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