67. Berlinale: „House in the Fields“ (OT: „Tigmi n Igren“) von Tala Hadid


Die Schönheit der Natur im Atlasgebirge wird im Film in berauschenden Bildern dargestellt. Auch wenn der englische Titel „House in the Fields“ lautet, geht es weniger um das Haus, das Khadijas Familie bewohnt, sondern vielmehr um die Natur, die es umgibt und in der die Berberfamilie lebt. Die Mädchen pflücken in ihrer Freizeit Beeren, sitzen am Fluss, regen sich über die Schule auf und darüber, dass Frauen so wenig zu sagen haben. Khadijas Kopftücher heben sich in ihren zarten Farben klar von den dunklen Kopftüchern ihrer Altersgenossinnen und ihrer Schwester ab. Die Mädchen sind komplexe Persönlichkeiten, zu denen man als Zuschauer schnell eine Bindung aufbauen kann. Auch Khadijas und Fatimas Gefühle werden behutsam porträtiert und nicht exponiert dargestellt. Es ist beinah ein idyllisches Leben, das die Mädchen führen, aber der facettenreiche Film handelt eben auch von der baldigen Heirat der Schwester und dem damit verbundenen Wegzug.

Tigmi n Igren“ feierte seine Weltpremiere in der Sektion Forum der 67. Berlinale. Joslyn Barnes, eine der ausführenden Produzentinnen des Films, saß im Panel „Fifty-Fifty: Producing Gender Equality“ von Berlinale Talents. Dabei sprach sie sich gegen die determinierenden Narrative aus, die alle auf Konflikte ausgelegt seien. „We have to change the terms“, so Joslyn Barnes. „Tigmi n Igren“ ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie RegisseurInnen auf andere Art Filme machen können.

Michaela Grouls

Tigmi n Igren„, Regie: Tala Hadid

Termine bei der 67. Berlinale:
Samstag, 18. Februar, 22:30 Uhr, Arsenal 1

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