„Wilde Maus“ von Josef Hader


Georg Friedrich und Josef Hader als Schausteller im Wiener Prater in Haders Regiedebüt "Wilde Maus". © WEGA Film

Georg Friedrich und Josef Hader als Schausteller im Wiener Prater in Haders Regiedebüt „Wilde Maus“. © WEGA Film

Das Leben ist eine Achterbahn

Im Wettbewerb der 2017er Berlinale läuft im Rennen um die begehrten Bären und gleichzeitig für den Preis des besten Erstlingsfilms Josef Haders „Wilde Maus„. Nachdem er auf eine lange Karriere als Kabarettist und Schauspieler, insbesondere in der Rolle des Ermittlers Brenner aus den Wolf Haas-Romanen und den Verfilmungen von Wolfgang Murnberger zurückblickt, präsentiert der Österreicher eine Tragikomödie für die er das Drehbuch schrieb, die Regie führte und auch den schauspielerischen Hauptpart übernimmt.

Georg (Josef Hader) arbeitet für eine Wiener Zeitung als Experte für klassische Musik und hat sich bei einem Fachpublikum mit seiner Kolumne einen Namen gemacht. Mit seinem neuen Chef (Jörg Hartmann) kommt er nicht aus und in kürzester Zeit fällt er neuen Sparmaßnahmen zum Opfer und eine junge, unqualifizierte Kollegin übernimmt seine Stelle. Die Arbeitslosigkeit selbst wiegt weniger schwer, als den Drang Georgs an seinem Chef Rache zu verüben. Seine ungefähr zehn Jahre jüngeren Partnerin (Pia Hierzegger) weiht er nicht ein, zudem ist diese seit einiger Zeit zwanghaft mit dem Thema Nachwuchs beschäftigt, hört sie doch ihre innere Uhr laut ticken.

Die Rachepläne nehmen nur langsam Form an. Georg beginnt mit dem Zerkratzen des Sportwagens des ehemaligen Chefs, was ihm aber nicht genug ist. Er holt sich zwei Profis, die diesem Angst einjagen sollen: „Wenn er nicht zuhört, wird in der Wohnung etwas Kleines kaputtgemacht, dann ‚was Größeres und dann wird er kaputtgemacht.“ Mit der neu gewonnen Freizeit kommt Georg erst nicht zurecht, doch dann trifft er auf Erich, einen Freund aus Schultagen, und entschließt sich, ihm bei der Wiederinstandsetzung einer Achterbahn, der „Wilden Maus“, im Prater zu helfen.

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