67. Berlinale: „Yozora ha itsu demo saikou mitsudo no airo da“ von Yuya Ishii


MIka und Shinji zwei Außenseiter, die zusammenfinden in "Yozora ha itsu demo saikou mitsudo no aoiro da | The Tokyo Night Sky Is Always the Densest Shade of Blue" in der Sektion Forum. © Berlinale

MIka und Shinji zwei Außenseiter, die zusammenfinden in „Yozora ha itsu demo saikou mitsudo no aoiro da“ („The Tokyo Night Sky Is Always the Densest Shade of Blue“) in der Sektion Forum. © Berlinale

Sich in Melancholie verlieren

Shinji (Sosuke Ikematsu) ist ein junger Bauarbeiter, der ständig redet. Seine Arbeitskollegen sind seine engsten – und einzigen – Freunde. Wenn er nicht arbeitet, hilft er seinem alten Nachbarn im Haushalt und bekommt zum Dank Bücher ausgeliehen. Mika (Shizuka Ishibashi), die ihren Vater und ihre Schwester finanziell unterstützt, arbeitet tagsüber als Krankenschwester und nachts knapp bekleidet in einer Girls‘ Bar. Dort lernt sie Shinji und seine Kollegen kennen. Sie versteht sich auf Anhieb mit Shinjis schweigsamen und ruppigen Freund (Ryô Satô) und die beiden treffen sich zum ersten Date. Sie scheinen ihr Glück gefunden zu haben, bis etwas Unvorhergesehenes Shinji und Mika näher zueinander bringt…

Der poetische Filmtitel deutet es schon an: „Yozora ha itsu demo saikou mitsudo no airo da“ („The Tokyo Night Sky Is Always the Densest Shade of Blue„) schwelgt in der besonderen Atmosphäre, die er erschafft. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Gedichtband von Tahi Saihate. Dem vor allem in Japan sehr renommierten Regisseur Yuya Ishii ist nicht nur ein melancholisch-nachdenklicher Film gelungen,“Yozora ha itsu demo saikou mitsudo no airo da“ („The Tokyo Night Sky Is Always the Densest Shade of Blue„), ist zugleich warmherzig und steckt voller cineastischer Einfälle und Experimentierfreude. So werden Animationen eingeflochten und als „Running Gag“ begegnen Mika und Shunji bei nächtlichen Spaziergängen einer Straßenmusikerin, die immer denselben Song trotzig in die Nacht singt, und noch eine Schlüsselszene im Film erhält. All das inszeniert Ishii so leicht und virtuos, dass man Mika und Shinji gerne auf ihrer Reise durch Tokios Nächte begleitet.

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