67. Berlinale: „Yozora ha itsu demo saikou mitsudo no airo da“ von Yuya Ishii
Der anfangs nervös quasselnde Shinji durchläuft dagegen eine Charakterentwicklung als ihn ein einschneidendes Erlebnis aus der Bahn wirft.
„Yozora ha itsu demo saikou mitsudo no airo da“ („The Tokyo Night Sky Is Always the Densest Shade of Blue„) ist ein Film über die Beziehung von zwei sehr sensiblen Figuren. Im Gegensatz zu vielen ihrer Mitmenschen machen sie sich Gedanken und quälen sie Sorgen, weshalb sie ihre Umwelt dadurch intensiver wahrnehmen. So fällt ihnen auch das Blau der Nacht von Tokio auf, die Nacht in der Stadt sei nie schwarz. Dieser poetische Blick der beiden auf ihre Heimat Tokio, wo sie nicht fremder und isolierter sein könnten, ist faszinierend zu beobachten. So beneidet Mika ihre Schildkröte, die in einem wohltemperierten Terrarium lebt, in einer Heimat, die für sie erschaffen wurde.
Ishiis Film ist ein Stadtmärchen, das zu keinem Zeitpunkt kitschig, vorhersehbar oder unnötig romantisierend wirkt. Vielmehr werden zu ernste oder rührende Szenen mit Humor gebrochen. „Yozora ha itsu demo saikou mitsudo no airo da“ („The Tokyo Night Sky Is Always the Densest Shade of Blue„) ist ein bewegend leiser und ohne Rührseligkeit erzählter Film über die schicksalhafte Begegnung zweier Menschen, die glauben, nirgendwo hinzugehören. Der Film wurde bei seiner Premiere im Forum der 67. Berlinale als Entdeckung gefeiert.
Michaela Grouls
„Yozora ha itsu demo saikou mitsudo no airo da“ („The Tokyo Night Sky Is Always the Densest Shade of Blue„), Regie: Yuya Ishii, DarstellerInnen: Sosuke Ikematsu, Shizuka Ishibashi, Ryô Satô, Tetsushi Tanaka
Termine bei der 67. Berlinale
Mittwoch, 15. Februar, 22.00 Uhr, Cubix 9
Donnerstag, 16. Februar, 12.30 Uhr, Arsenal 1
Sonntag, 19. Februar, 16.30 Uhr, Akademie der Künste