„Schwarzer Panther“ von Samuel Perriard


Nach dem Tod der Eltern sind die Geschwister gezwungen, sich miteinader auseinander zu setzen. "Schwarzer Panther" könnte einer der großen Gewinner von achtung berlin werden. Foto: achtung berlin

Nach dem Tod der Eltern sind die Geschwister gezwungen, sich miteinader auseinander zu setzen. „Schwarzer Panther“ könnte einer der großen Gewinner von achtung berlin werden. Foto: achtung berlin

Verbotene Liebe vor zerklüfteter Berglandschaft

Nach dem Tod ihrer Eltern will die 26-jährige Emilie (Lucy Wirth) das Ferienhaus in den Schweizer Alpen verkaufen. Um den Kaufvertrag gemeinsam zu unterzeichnen, kommt auch ihr vier Jahre jüngerer Bruder und Skateboard-Profi Jakob (Ole Jacobs) zu Besuch. Nachdem Emilies Freund Andreas abgereist ist, brechen zwischen den Geschwistern alte Konflikte und Gefühle auf. Gemeinsam streifen sie durch die Berge, schlafen im Unterholz und teilen Erinnerungen und Ansichten über die verstorbenen Eltern. Aber nicht nur das: „Vater wusste, dass wir in einem Bett schlafen“, sagt Jakob, als die beiden spielerisch die Kleidung ihrer Eltern anprobieren. Da beginnt der Zuschauer zu ahnen, dass es zwischen den beiden um mehr als um eine enge Geschwisterliebe geht.

Schwarzer Panther“ ist der erste Langfilm des dffb-Studenten Samuel Perriard, die Handschrift seiner Berliner Schule-Lehrer Christian Petzold und Christoph Hochhäusler ist unverkennbar. Mit langen Kameraeinstellungen und sparsam eingesetzter Musik nähert sich Perriard dem Tabu „Körperliche Liebe zwischen Geschwistern“ an, für das es jede Menge Klischees in den Köpfen der Zuschauer geben dürfte.

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