„Club Europa“ von Franziska M. Hoenisch


Franziska M. Hoenisch "Club Europa" feierte seine Berlin-Premiere im Wettbewerb von achtung berlin. Foto: achtung berlin

Franziska M. Hoenischs „Club Europa“ feierte seine Berlin-Premiere im Wettbewerb von achtung berlin. Foto: achtung berlin

Eine Muster-WG

Mit „Club Europa“ hat die junge Regisseurin aus Zweibrücken 2017 den Max Ophüls Preis gewonnen und hält an ihrer Vorliebe für die Mischung zwischen Spiel- und Dokumentarfilm fest. Hoenischs vierte filmische Arbeit „Club Europa“ feierte auf dem achtung berlin ihre Berlin-Premiere.

Die Bewohner einer Berliner WG entscheiden sich dafür, ihr freies Zimmer Sam, einem Asylbewerber aus Kamerun, zu überlassen. Martha ist halb Französin, halb Deutsche und möchte sich als freie Projektmanagerin etablieren, Yasmin kommt aus Deutschland und liegt in den letzten Zügen ihrer Lehrerausbildung und Jamie schlägt sich als US-amerikanischer Berlin-Zuzügler und Freelancer durch. Sam soll diese typische Kreuzberger WG ergänzen.

Sie helfen Sam in allen Formalien, nehmen ihn in ihre Runde auf und lehren im Deutsch. Die zwei Frauen und zwei Männer wachsen schnell zusammen, freuen sich über den kulturellen Austausch, das exotische Essen und die neue Ordentlichkeit in der Wohnung, für die der Kameruner aufkommt. Nach ein paar Wochen holt die Mitglieder der WG der eigene Alltag und die beruflichen Herausforderungen ein, während Sam gleichzeitig vor ernsthaften Schwierigkeiten steht. Nur Martha hält daran fest, ihm helfen zu wollen, obwohl eine gewisse Irritation und Gereiztheit ihrerseits unleugbar ist. Als sich die Lage zuspitzt, steht ein eine Entscheidung an: Für den „Fremden“ einstehen, auch wenn man selber deswegen belangt werden könnte?

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