„Gloria“ von Sebastián Lelio


Paulina Garcia brilliert als Gloria im gleichnamigen Film von Sebastián Lelio. Foto: Berlinale.

Paulina Garcia brilliert als Gloria im gleichnamigen Film von Sebastián Lelio. Foto: Berlinale

Eine Sternschnuppe, die sich weigert zu verglühen

Paulina Garcia ist Gloria. Nach seiner Titelheldin hat Sebastián Lelio sein Werk, das im Berlinale Wettbewerb überzeugte, benannt und ihrem Leben widmet er sich ganz und gar. Der Zuschauer begegnet Gloria in ihrem Element: Sie scheint durch das Tanzcafé zu schweben. Blicke folgen ihr unauffällig durch den Raum, während die Musik aus den Boxen dröhnt und die Menschen um sie herum tanzen. Ihr Ziel im Visier, steuert sie auf einen Herrn zu und spricht ihn an. Ein Liebhaber aus einer fast vergessenen Zeit. Fast, weil er sie vergessen hat und ihn das sichtlich peinlich berührt. Doch Gloria schreckt das nicht, sie ist in ihrem Revier. Stammgast. Da, wo sich die treffen, die nicht alleine sein können oder wollen, kennt sie sich aus.

Nach ihrer Scheidung hat sie sich nie daran gewöhnt. Sie sucht noch immer nach dem Mann an ihrer Seite, der sie glücklicher macht, als ihr erster. All das scheint weit hinter ihr zu liegen. Mittlerweile sind selbst ihre Kinder schon erwachsen und kümmern sich um ihr eigenes Leben, das sie genug fordert. Da kommen die zwar lieb gemeinten aber aufdringlichen Anrufe der Mutter nicht immer zur rechten Zeit. Doch daran hat sich Gloria gewöhnt. Die geringe Wertschätzung durch ihre Kinder gehört zu ihrem Alltag wie der Job.

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