BFI London: „Good Manners“ („As boas maneiras“) von Marco Dutra and Juliana Rojas



Der zweite Teil startet sieben jähre später. Joel (Miguel Lobo) ist ein kleiner, sensibler Junge, der streng vegetarisch lebt. Diese Regel hat Clara eingeführt, denn auch Joel zeigt bei Vollmond tierische Verhaltensweisen. Joels monatliche Verwandlungen sollen vor anderen verheimlicht werden. Dies gelingt auch, bis eine Nachbarin Joel ein Steak vor die Nase setzt und eine verhängnisvolle Nacht beginnt.

Marco Dutra and Juliana Rojas haben mit „Good Manners“ ein groteskes Werk geschaffen, das eine originelle neue Ergänzung des Werwolf-Genres ist. Mit 136-Minuten Laufzeit hat der Film allerdings deutlich Überlänge und dem zweiten Teil hätten 30 Minuten weniger nicht geschadet.
Good Manners“ erinnert auf den ersten Blick an eine Mischung aus „Rosemarys Baby“ und einem Werwolf-Horrorfilm mit einer gehörigen Portion Blut – sowohl von Mensch als auch Tier. Auf den zweiten Blick ist „Good Manners“ allerdings ein mutiger und auch grotesker Film über uneingeschränkte Liebe, schwierige Mutter-Sohn Beziehungen sowie Homosexualität. Marco Dutra and Juliana Rojas haben nicht davor zurückgeschreckt derzeitige soziale Missstände in Brasiliens Gesellschaft aufzugreifen.
Beim London Film Festival lief der Film in der Hauptkategorie Official Competition, ging dabei allerdings leer aus. Für Fantasy-Fans ist „Good Mannes“ allerdings ein Muss.

Laura Varriale

Good Manners“ („As Boas Maneiras„); Regie: Marco Dutra, Juliana Rojas; DarstellerInnen: Isabél Zuaa, Marjorie Estiano, Miguel Lobo, Cida Moreira, Andrea Marquee

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