„Die Habenichtse“ von Florian Hoffmeister


Julia Jentsch überzeugt in der Buch-Verfilmung. © FILMFEST MÜNCHEN 2016

Julia Jentsch überzeugt in der Buch-Verfilmung. © FILMFEST MÜNCHEN 2016

Schuld an deinem Unglück

Mit „Die Habenichtse“ verfilmt Regisseur Florian Hoffmeister den deutschsprachigen Roman von Katharina Hacker, der 2006 erschien und mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Dabei geht es um die Liebesgeschichte eines ungefähr 30-jährigen Paares, das sich zwar liebt, aber trotzdem aneinander vorbei lebt.

Um Isabelle nach Jahren wiedersehen zu können, lasst sich Jakob von seinem besten Freund und Anwaltskollege Hans in New York vertreten. Während das Paar in Berlin endlich zueinander findet, fällt Hans den Anschlägen des 11. September auf das World Trade Center zum Opfer. Fortan begleitet Jakob ein dumpfes Schuldgefühl, das ihm einredet, er hätte an der Stelle seines Freundes eigentlich sterben müssen. Die Beziehung zu Isabelle wird dadurch überschattet, als wolle er auf keinen Fall Glück empfinden – was eine Blasphemie wäre gegenüber dem Schicksal des anderen.

Aus Ohnmacht baut Jakob eine Distanz zwischen sich und Isabella auf, die immer schwerer zu überwinden wird. Ihre Kommunikation verwandelt sich in Schweigen, was Jakob zusätzlich durch physische Abwesenheit verstärkt. Während Jakob seine Arbeit hat, um sich zu beschäftigen, ist Isabelle in der neuen Stadt London zunehmen isoliert. Die Begegnung mit einem jungen Mann, der in der Nachbarschaft herumstreunt, bringt eine temporäre Befreiung.

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