„Gegen den Strom“ von Benedikt Erlingsson


Das Filmplakat zu „Gegen den Strom“. (c) Pandora Film

Zwei Gesichter

Gegen den Strom“ ist immer beides: skurril, aber geradlinig. Langatmig, aber kurzweilig. Bildgewaltig, aber auch wortkarg. Oberflächlich, aber auch mit Tiefgang. So wie der Film stets zwei Gesichter zeigt, so vielfältig ist seine Hauptfigur Halla (Halldóra Geirharðsdóttir). Die gutmütige Chorleiterin Halla lebt eher zurückgezogen und für sich. Sie ist unabhängig und warmherzig. Ihr größter Wunsch ist es, Mutter zu sein. Doch die bescheidene 50-Jährige führt ein Doppelleben: „Woman of the Mountain“ wird sie auch genannt. Als Umweltaktivistin arbeitet sie verdeckt gegen die lokale Aluminiumindustrie. Zunächst versucht sie es durch Vandalismus, indem sie Stromleitungen kappt. Zuletzt will sie mit Industriespionage die Verhandlungen zwischen der isländischen Regierung und einem internationalen Investor stoppen. Mitten in der Planung zu ihrem finalen Coup bekommt sie eine unerwartete Nachricht: sie darf endlich ein Mädchen adoptieren und Mutter sein. Die Nachricht stellt den bisherigen Weg Hallas infrage.

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