„Gimme Danger“ von Jim Jarmusch


Jarmusch interviewt für seine Dokumentation oder vielmehr „Essay“, wie er den Film selber sehen möchte, Iggy Pop, aber auch andere noch lebende ehemalige Mitglieder der Gruppe. Diese Gespräche mischt er mit älteren Interviews und vor allem einer Fülle an Ton- und Bildaufnahmen aus der aktiven Zeit der Band. Pop wirkt zu jedem Zeitpunkt sympathisch und zum Teil anrührend in seiner, so scheint es, ungespielten Ehrlichkeit. Er beweist Charisma und eine, vielleicht dem Alter zuzuschreibende, ansteckende Gelassenheit. Er erliegt nie der Versuchung, die Vergangenheit oder Misserfolge zu verharmlosen oder zu verklären. Selbst für Nicht-Fans geht von Iggy Pop eine Faszination aus, der man sich kaum entziehen kann.

Jarmusch hat „The Stooges“, die er als „womöglich die größte Rock’n’Roll-Band aller Zeiten“ ansieht, mit „Gimme Danger“ eine Art Liebeserklärung gemacht. Seine Person hält er, bis auf eine sekundenlange Erscheinung zu Beginn des Filmes, sonst völlig heraus. Der Zusammenschnitt der historischen und neuen Aufnahmen, die zusätzlich mit eigens entstandenen Animationen und einzelnen Szenen aus verschiedenen Spielfilmen ergänzt werden, wirkt dynamisch, unterhaltend und humorvoll. Es galt weniger zu heroisieren, als darzustellen, welche Leidenschaft Motor der Gruppe war und darüberhinaus welchen Einfluss die Musik auf nachfolgende Bands haben sollte.

Teresa Vena

Gimme Danger„, Regie: Jim Jarmusch, Kinostart: 27. April

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