„Hagazussa“ von Lukas Feigelfeld


Lukas Feigelfeld nimmt seine Zuschauer in "Hagazussa" mit in eine archaische Welt. Foto: Woche der Kritik

Lukas Feigelfeld nimmt seine Zuschauer in „Hagazussa“ mit in eine archaische Welt. Foto: Woche der Kritik

Heidi goes Hexe: Sodomie, Vergewaltigung und Mord

Der DFFB-Absolvent Lukas Feigelfeld kokettiert mit seinen Abschlussfilm als Autorenfilmer. Nicht nur unterteilt er die Handlung in Kapitel mit symbolisch-überfrachteten Titeln wie Horn oder Feuer, sondern lässt auch keine Gelegenheit aus formal und inhaltlich zu provozieren.

Hagazussa“ zeigt das Leben einer Ausgestoßenen irgendwo in den Alpen. Das Leben ist hart und beschwerlich in vormodernen Zeiten. Die Menschen glauben an Hexen, hassen Juden und Heiden. Eine ältere Frau zieht ihre junge Tochter alleine groß. Eremitisch leben sie als Selbstversorgerin am Rand einer Siedlung. Die Dorfgemeinschaft verachtet beide. Die Mutter (Claudia Martini) wird krank, stirbt.

Es folgt ein Zeitsprung, die Tochter ist jetzt Mutter. Ihr Name ist Albrun (Aleksandra Cwen). Sie kümmert sich um einen Säugling – und wird immer noch verachtet. Dann ein Hoffnungsschimmer Swinda (Tanja Petrovsky) nähert sich der Ausgestoßenen an. Sie reden, was Albrun wohl nicht mehr gewohnt ist. Swinda bringt ihr einen Apfel und schickt sie zum Dorfpfarrer, der verbannt selbst den Totenschädel der toten Mutter aus der Kapelle, in der die Überreste der Verstorbenen der Dorfgemeinschaft gesammelt werden. Swinda betrügt Albrun, vergeht sich an ihr. Albrun ist verletzt, verwirrt und letztlich hoffnungslos verloren. Es bleibt nur Rache.

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