„Hirngespinster“ von Christian Bach


Die Schizophrenie von Vater Hans Dallinger (Tobias Moretti, vorne) stellt die Familie und speziell seinen Sohn Simon (Jonas Nay) vor größte Herausforderungen. Christian Bach geht in seinem Debüt "Hirngespinster" der Frage nach, was die Krankheit mit dem Umfeld macht. Foto: Movienet

Die Schizophrenie von Vater Hans Dallinger (Tobias Moretti, vorne) stellt die Familie und speziell seinen Sohn Simon (Jonas Nay) vor größte Herausforderungen. Christian Bach geht in seinem Debüt „Hirngespinster“ der Frage nach, was die Krankheit mit dem Umfeld macht. Foto: Movienet

Knusper, Knusper, Knäuschen

Seelenruhig und doch merkwürdig alarmiert beobachtet der Architekt Hans Dallinger (Tobias Moretti), wie die Nachbarn am Haus ihre neue Satelliten-Anlage montieren. Wenige Stunden später wird Sohn Simon (Jonas Nay), der gerade nachts aus dem Club zurück nach Hause kommt, den Vater sehen, wie der von einer Leiter aus, wutentbrannt so lange auf eben jene Sat-Schüssel einschlägt, bis die ächzend nachgibt und auf den Boden schlägt. Erschrocken und doch nicht überrascht, beruhigt der Sohn den Vater, bringt ihn ins Haus und beseitigt notdürftig die Spuren.

Simons Vater Hans ist krank, er ist schizophren. Was Mutter Elli (Stephanie Japp) und Simon befürchten, lässt sich wenig später nicht mehr verbergen – und auch nicht aufhalten: Die Krankheit von Hans bricht in Schüben aus und einen solchen hat die an sich wenig bedrohliche Schüssel ausgelöst. Hans fühlt sich beobachtet, ausspioniert. Nicht zum ersten Mal flüchtet er sich in diese Scheinrealität, das wird bald klar. Die Dallingers haben gelernt damit zu leben. So schwierig die Situation ist, so tief hat sie sich in ihrem Bewusstsein verankert. In der unbegründeten Hoffnung die Kontrolle zurück zu erlangen, versuchen sie den Vater als Komplizen zu decken, doch der Plan muss scheitern.

Hans gerät außer Kontrolle, verschanzt sich in seinem Arbeitszimmer, wo er fieberhaft an einem Pitch arbeitet, der sein großes Comeback als Architekt werden soll. Er will sein Leben, seine Reputation zurück, nachdem ihn die einstigen Freunde aus der eigenen Firma geklagt haben, als er wohl nicht mehr tragbar war. Das Projekt ist anonym ausgeschrieben und soll ihm den Weg zurück ebnen. Doch seine Schizophrenie geht mit wirren Angstzuständen einher. Hans vertraut bald niemandem mehr und isoliert sich.
Hier einige Eindrücke…

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