„Keiner Kommt“ von Janis Westphal und Lucas Finger (Apr 15)


Unser Open Screening Kurzfilm des Monats April 2015: "Keiner Kommt", eine Teamarbeit von Janis Westphal, Lucas Finger, Martje Schreier, Andreas Fertig und Levin Liebig.

Unser Open Screening Kurzfilm des Monats April 2015: „Keiner Kommt“, eine Teamarbeit von Janis Westphal, Lucas Finger, Martje Schreier, Andreas Fertig und Levin Liebig.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.

Berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach Ihr Hurensöhne / Saudi Arabi Money Rich“ von Regisseur Chehad Abdallah für Haftbefehl im Januar, dem britischen Kurzfilm August“ von Rob Blake im Februar und My Uncle’s Dog Looks Like a Werewolf von Regisseurin Renata Britvec im März, präsentieren wir im April „Keiner Kommt“ von Janis Westphal und Lucas Finger, die gleichzeitig auch die Hauptdarsteller in ihrem Film sind.

Viel Vergnügen mit dem Film und unserem Filmemacher-Interview.

Janis, worum geht es in eurem Film?
Janis Westphal:
Zwei ungleiche Charaktere, die über Nacht in einer Rutsche feststecken. Und keiner kommt. Ist glaub ich recht lustig geworden.

Wie ist die Idee dazu entstanden?
Janis:
Der Film ist als Teil eines 48-Stunden-Projekts an der filmArche entstanden. Sowohl das Team als auch das Thema wurde ausgelost und dann hatte man genau zwei Tage Zeit vom Konzept bis zum Schnitt. Wir haben zuerst im Team gebrainstormed und Lucas hat ein Sammelsurium skurril anmutendender Notizen rausgeholt.
Lucas Finger: Unter anderem die Notiz „2 bleiben stecken in Rutsche“ gleich zwischen „Slasher im Altenheim“ und „Idee egal, Hauptsache im Weltraum“. Der Dialog wurde dann fix runter geschrieben und schon stand die eigene Version von „127 Hours“ in einer Rutsche.

Keiner Kommt_BFF_3Wie wurde gedreht?
Janis:
Wir haben mit minimaler Technik gedreht, da wir ja kaum Zeit zur Vorbereitung hatten. Eine Sony a99 DSLR auf Schulterstativ und mit einem kleinen Camcorder für den Schuss-Gegenschuss; zwei Aufnahmegeräte, eins mit riesigem Ansteckmikro, eines mit improvisierter Angel und zu weitwinkligem Mikro. Andreas hat den Ton aber trotz der widrigen Umstände hervorragend gemeistert.

Wie war die Arbeit am Film?
Janis:
Bei nur einem Drehtag sitzt einem die Zeit ganz schön im Nacken, vor allem, weil wir am selben Tag erst den Dialog geschrieben haben. Das Hauptproblem, das wir erfolgreich verdrängt haben, war aber, dass auf einem Spielplatz natürlich haufenweise Kinder sind. Wir konnten also nur in den „Spielpausen“ drehen. Den ganzen Teil in der Rutsche haben wir nachts gefilmt. Das war eigentlich zu dunkel und ganz schön kalt.
Lucas: Kälte und Dunkelheit wäre ja nur halb so schlimm, wenn man nicht zwei Stunden in einer bewegungsunfreundlichen Rutsche auf kaltem Blech liegt. Aber das Team hat gut zusammen gehalten und keiner hat die Fassung verloren.

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