„Kill the Messenger“ von Michael Cuesta


In "Kill The Messenger" spielt Jeremy Renner den Journalisten Gary Webb. © Universal Pictures

In „Kill The Messenger“ spielt Jeremy Renner den Journalisten Gary Webb. © Universal Pictures

Wo Mediensatire auf Politthriller trifft

Michael Cuestas Politthriller „Kill the Messenger“ greift, wie dies nicht nur im US-amerikanischen Kino mit Vorliebe geschieht, die Angst der Mittelschicht auf, Opfer von illegalen Machenschaften seitens der eigenen Regierung zu werden.

Webb arbeitet bei einer Lokalzeitung in Kalifornien, offensichtlich unterfordert, was seine Fähigkeiten angeht – und macht Jagd auf die sensationelle Geschichte, die ihn wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit führen soll. Diese präsentiert sich ihm in Form eines riesigen politischen Skandals: Die US-Regierung soll nicht nur daran beteiligt, sondern sogar Auftraggeber für den Import von Drogen aus Nicaragua sein. Im Hintergrund stehen die bürgerkriegsähnlichen Wirren im Nicaragua der 1980er Jahre, in die Präsident Ronald Reagan inoffiziell eingriff, indem er das Geld aus dem Drogengeschäft einsetzte.

Nachdem Webbs Geschichte gedruckt erschien, fällt sein Gerüst aus Hinweisen und Quellen unter dem Druck der CIA wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Er wird zum Gejagten, um ihn zu diskreditieren wird seine Vergangenheit aufgerollt. Schnell steht er als unglaubwürdig, manipulativ und karrieristisch da. Die eigentliche Story gehört bald der Vergangenheit an und Webbs Leben erscheint desto gefährdeter, je mehr er sich wehrt.

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